Nehmt Euch montags frei!

Nach sechs Tagen ist die Enttäuschung über das laue Spiel in Mönchengladbach dann doch der Vorfreude auf den neuen Spieltag gewichen und man kann endlich sein schlechtes Gewissen befriedigen und den intellektuell anspruchsvollsten Fußballblog des Universums so gut wie auf den neuesten Stand bringen. Es fehlt zwar in der Rückschau noch in das elektrisierende Spiel gegen den Sportclub aus Freiburg, aber wir sind optimistisch, dass unsere Leserschaft diesen nicht weiter vermissen wird. Daher begnügen wir uns an dieser Stelle mit dem Hinweis, dass bereits nach dem Hinspiel in Freiburg für die Bichs die Meisterschaft absolut feststand und dem ältesten Menschen der Welt bereits dort die Meisterschale zur Aufbewahrung mitgegeben wurde.

Spannen wir nun die gekonnte Überleitung zu den Ereignissen am Tag des Bieres, an welchem wir oben erwähnte Meisterschale im Optimalfall bereits drei Spieltag vor Saisonende hätten gewinnen können. Der ruhmreiche Ballspielverein gastierte in der niederrheinischen Hochburg der Steineschmeisser und über 20.000 Dortmunder hatten sich im Vorfeld mit Eintrittskarten versorgt. Grund genug die meist sowieso schon völlig überlasteten Regelzüge heute nicht in Anspruch zu nehmen und gepflegt von Dortmund aus mit Reisebussen anzureisen. Nach einigem Hin und Her schafften wir es letztlich auch geschlossen in einem Bus platz zu nehmen und die beschwerliche Anreise auf uns zu nehmen.

In Gladbach hatten der Oberbürgermeister und die örtliche Polizei bereits im Vorfeld versucht, allen angereisten Fans jedweden Spaß an dieser Auswärtstour zu nehmen und ein komplettes Alkohl-, Glasflaschen und Dosenverbot rund um den architektonisch immer noch begeisternden Borussia Park verhängt. Darüber hinaus wurde auch bei einem eventuellen Platzsturm (wohl gemerkt im Fall der Meisterschaft) jedem Täter ein bundesweites Stadionverbot angedroht. Manchmal haben die unterklassigen Ligen eben doch ihre Vorzüge. Es ist mir einfach unverständlich, warum mittlerweile jeder Pups in Deutschlannds Bundesligastadien reglementiert und am besten vorher noch angemeldet werden muss. Immerhin hatte sich der BVB Anhang anscheinend gut vorbereitet und so hinterließen die schwarz-gelben Wutbürger dann doch ein riesiges Sortiment an Plastikflaschen, Tetrapack Kartons und diesen illegalen Bierdosen aus Holland auf dem Vorplatz des Fohlengeheges (extra für Olli).

Auch die Eingangskontrollen gestalten dank der mitgereisten BVB-Fanordner sich äußerst entspannt und so konnte ich mir circa 75 Minuten vor Anstoß ein kuscheliges Plätzchen im Stehplatzblock suchen. Leider durchkreuzten die Leverkusener Werkskrieger aber die Dortmunder Meisterschaftspläne und somit stand schon vor Anpfiff fest, dass wir heute das große Ziel noch nicht erreichen sollten. Dies tat aber der Stimmung der mitgereisten Fans keinen Abbruch und wurde dem Fohlengedöns (extra für Phillip) schon früh klar gemacht, wer heute das Stimmungsheft (nicht zu verwechseln mit dem FA-Liederbuch, einem echten „Must Have“) in der Hand hält. Die kuttigen Mythosmännchen, bei denen ja schon seit Jahren sowieso nichts mehr im Block geht, beschränkten sich auf gelegentliche „Scheiss BVB“ Gesänge und konnten so immerhin einen einzigartigen Kurvenstil wahren…

Leider versäumte es unsere Truppe trotz Überlegenheit auf und abseits des Platzes die Gladbacher endgültig in die zweite Liga und damit zu vielen freien Montagen zu schießen. Zu allem Überfluss war heute auch unser Kinderriegel nicht auf der Höhe und so konnten der Mythos dann tatsächlich durch den aus der Championsleague bekannten Idrissou in Führung gehen und diese auch bis zur Halbzeit verteidigen. Leider konnte der BVB die wenigen sich bietenden Chance nicht verwerten und so stand „am Ende des Tages“ eine unnötige Niederlage zu Buche. Sicherlich bei noch fünf Punkten Vorsprung und drei ausstehenden Spielen kein Weltuntergang, trotzdem ärgerlich, dass uns die Revanche für 2009 nicht geglückt ist.

Entsprechend gedrückt gestalte sich unsere Stimmung auf der Heimreise, auch das Bier wollte nicht richtig schmecken und so endete der Tag dann viel zu früh im heimischen Pennematzland. Dies stellte sich aber wider Erwarten als eine nachhaltige Vorbereitung auf den folgenden Tag des Aneinandervorbeiredens heraus, das absolute Highlight des Wochenendes und mindestens der zweitbeste Ostersonntag der Geschichte. Einmal im Jahr ist ein freier Montag dann doch recht keckig…

2 Gedanken zu “Nehmt Euch montags frei!

  1. Alex schreibt:

    Ich spreche sicherlich im Interesse der gesamten Leserschaft des sagenumwobenen Bichblogs, dass wir die Auswirkungen des Titelgewinns der Dortmunder Borussia auf das Leben der Bichs sowie die Wahrnehmung desselben durch die Bichs erfahren möchten. So sehr ich ihnen den Feiertaumel zugestehen möchte.

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