Wir schmeissen Stein um Stein

Werte Bichfreunde,

Folgende Situation stelle man sich vor: Man hat, wie sooft,  einen wunderschönen Abend mit einer außergewöhnlich gut aussehenden Dame verbracht, fürstlich gespeist und auch das ein oder andere Gläschen Wein dazu in seinen (und vor allem ihren) Pachtkörper geschüttet und bringt nun die Angebetete nach Hause. Selbstverständlich bejaht man die bekannte Frage nach einer letzten Tasse Kaffee in ihrer Wohnung, geht voller Freude nach oben und die Dinge entwickeln sich prächtig. Soweit so gut, doch dann die große Enttäuschung: Es gibt tatsächlich nur Kaffee und sonst gar nichts, nichts, nada, finito! Völlig frustriert geht man also nach Hause, und das obwohl man genau das bekommen hat, was einem versprochen wurde.

Etwa so ähnlich fühlt sich auch noch 100 Stunden nach dem Saisonfinale der unglückliche Ausgang an. Klar sah man gelegentlich die versprochenen Vollgasverantaltungen, natürlich jubelten wir über die über die Siege gegen die vermeintlich stärkere Konkurrenz und selbstverständlich sind wir froh, dass unser BVB zumindest wieder Fußball spielt und nicht länger als Schießbude der Liga gilt. Trotzdem hat man dieses flaue Gefühl in der Magengegend und fühlt immer noch die Enttäuschung – so nah war man dran. Und außerdem gibt’s noch diesen großen Unterschied zu oben beschriebenem Frauenszenario: Mit seinem außergewöhnlich gutem Aussehen, seiner charmanten Art und seinem prall gefüllten Portemonnaie, kann man natürlich jede Woche eine neue Schönheit ausführen,  doch keine ist so schön wie die schwarzgelbe Borussia aus Dortmund – so dass wir wieder ein ganzes Jahr warten müssen, bis wir unseren Kaffee wieder in Europa einnehmen können…

Zum Saisonfinale reisten die hungerleidenden Bichbrüder wie gewohnt mit dem Schmelztigelzug an. Selten waren soviele Fans in einem Zug unterwegs, neben einer staatlichen Anzahl richtiger Borussen in gelb, auch Mäuse in grau, falsche Borussen in mythosbraungrün und Kölner in poldischwarzrotgold. Daher entschied man sich kurzfristig in Duisburg den Zug zu wechseln  und fuhr dann relativ entspannt gen Rheydt, wo die 1312 anwesenden Freunde und Helfer dem freien Bürger wie üblich sogar Zutritt zu einem Getränkemarkt gewährten. Eigentlich traurig, dass solche Selbstverständlichkeiten extra erwähnt werden müssen.

Nach kurzer Stärkung in flüssiger Form ging es dann zum Stadion, wo sich die Bichs einmal mehr an der eindrucksvollen architektonischen Gestaltung und der fast noch gelungeneren Fantrennung erfreuten. Schon geil, dass man das Fanhaus der Gladbacher hinter den Gästeblock baut, so konnten wir tatsächlich die Gladbacher Überultras beobachten, wie gemeinsam auf ihren Ponys gen Zweckbau ritten. Eine richtig schöne Geste von  Ultras MG Block1900 in Zeiten streikender Kindertagesstätten den fleißigen Eltern eine zusätzliche Betreuungsmöglickeit anzubieten. So gehts wieder aufwärts mit unserem Land!

Zum Spiel heute mal keine Worte, so etwas wie Fußball fand ja ohnehin nur fünf Minuten statt. So blieb uns Fans am Ende nichts anderes übrig, als hoffnungsvoll auf das Ergebnis aus Frankfurt zu warten. Brachte aber bekanntlich nichts. Nach dem Spiel hatte dann keiner richtig Lust auf ÖPNV Terror, dementsprechend fuhr man direkt mit dem TU Bus Richtung Westfalenstadion, wo der Abend dan bei einer sogenannten Fanfeier ausklingen sollte. Viele Bier später wich die Enttäuschung dann kurzzeitig einem gnädigen Koma, bevor sie am nächsten Tag zurückkehrte und noch ihren ausgewachsenen Kater mitbrachte. Tja das wars!

Noch ist die Saison aber nicht gänzlich zu Ende, gilt es als Trostpreis immerhin noch den Aufstieg der Amateure unter Dach und Fach zu bringen. Erste Gelegenheit dazu bereits übermorgen in der nordrheinwestfälischen Ultra Hochburg überhaupt, bevor dann sieben Tage später der Fußball endgültig in die Fereien fährt.

Aber keine Angst, der beste Blog der Welt für die besten Fans der Welt versucht nichts desto trotz die Langeweile zu vertreiben, daher warten sicherlich einige spannend Fakten von Jan von Liv, einige Hoppingberichte vom 1. FC Pennematz und einiges aus der Rubrik „Dont look Bich in Anger“ auf Euch.

3 Gedanken zu “Wir schmeissen Stein um Stein

  1. Benz schreibt:

    …das ein oder andere Gläschen Wein dazu in seinen (und vor allem ihren) Pachtkörper geschüttet und bringt nun die Angebetete nach Hause…

    da steht „Pachtkörper“ – klingt irgendwie nach ner Nutte ^^

  2. Pingback: Tinneff's Blog

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