4:39er U-Bahn – nicht schon wieder! Einige Asikinder aus Assindia lösten diese Unannehmlichkeit indem sie im Rullich bei dem einen oder anderen Fangetränk einen Kochkurs für Thüringer Klöße besuchten und sich danach traditionell im Raucherbereich von Essen21 versammelten. Mit dabei u.a. auch die Bescheidene, Lord Izzlo, Thomas Hubertson, Mark mit C und Bob der generöse Brillendoktor. Und wofür? Für eine Fahrt zu unserem Lieblingsauswärtsspiel im knuffigen Freiburg. Die überragende Gastfreundschaft, ein Gästeblock mit traumhaften Sichtbedingungen, ein Verein, dessen Sicherheitsbestimmungen jedes Fanherz höher schlagen lassen und eine Ordnungsmacht, die sich nicht auf stumpfe Statistiken sondern auf Verstand und Erfahrungswerte verlässt macht das Gastspiel in Freiburg immer wieder zum Himmel auf Erden.
Während wir wieder mal mit dem Königsborner S04 gen Süden fuhren und dabei noch eine kleine Statikvorlesung sowie Nachhilfestunde in Cockney genießen durften, hielten die Zugfahrer in Manheim21 in Gedenken des Todestages von Robert Enke für 90 Minuten inne. Leider fehlte auf dieser Tour der Bierige, der ein samstägliches Aufbaustudium zum Geldvermehren absolviert. Wir müssen aufpassen, dass darauf nicht noch ein Master in Brunnen- und Grundwassermanagement folgt. Um diese Lücke im Bus und in unseren Herzen nicht allzu groß werden zu lassen war sich der Sohn stolzer Grillhausbesitzer nicht zu schade gekonnt in eben diese Lücke zu stoßen und sich bereits Höhe Rölveder Mühle den Status des Tagesvollsten zu sichern.
Die Fahrt an sich war Dank der Bachkippe und klassischer Busmusik ein Träumchen. Ebenso ein Traum war wieder mal die ImbissTUbe: Vielen Dank für die oftmals undankbare Aufgabe! Einen Imbiss der etwas anderen Art gönnte sich ein Großteil des Bichumfelds dann vor dem Spiel noch im stadioneigenen Biergarten. Wie dieser aussah kann ich nicht berichten, aber ich gehe schwer von güldenem Nektar aus. Noch schlimmer ist jedoch, dass diese dann auch noch die schwarzwälder Fanjugend ausbeuteten um ihre adipösen Körper ad äquat zu betten und noch viel schlimmer in sinnloser Zerstörungswut im Sitzplatzbereich randalierten um sich später mit den Trophäen des blinden Vernichtungswahns zu brüsten. Unsäglich wie diese sogenannten Fans, die schon in Thannhausen damals dem Vandalismus im Breitensport Tür und Tor öffneten immer noch die deutschen Stadion unsicher machen dürften. Thomas de Maizière übernehmen Sie!
Was lässt sich zum Spiel sagen? Erste Halbzeit: Sagen wir mal suboptimal! Leider passte sich auch der Support der sportlichen Leistung an, wobei ich mich da auch ganz deutlich nicht ausnehmen darf. Ich hatte irgendwie keine Lust auf Ausrasten, stand meist in den hinteren Reihen, schüttelte Hände, scheiterte auf der Suche nach akzeptablen Sichtbedingungen und fand mich dann in einem Häuflein Gleichgesinnter wieder: Ein Auge auf den Platz – ein Auge auf den Fernseher. Gewöhnungsbedürftig, aber mal was neues. Als Vierauge kriegt man das sicher besser koordiniert! In der zweiten Halbzeit spielte dann nicht nur Freiburg wie Borussia der letzten Wochen sondern auch die Mannschaft aus Dortmund, drückte dem vorherigen Geplänkel den Stempel auf und veranstaltete mit 4:16 Torschüssen ein Spiel auf ein Tor. Spiel gedreht, Spitzenreiterqualitäten bewiesen und Tabellenführung sowie den Vorsprung auf Gelsenkirchen21 manifestiert. Frank Mill dürfte sich besonders freuen, darf er doch seinen goldenen Pokal an seinen Nachfolger weiterreichen.
Freudetrunken schwangen wir uns in die Busse, versprachen uns Spitzenreiterparty und Endsuff. Trotzdem verwandelte sich der Bus relativ schnell eher in einen Komaexpress. Insbesondere dem Brillendoktor schienen die Lebensgeister entschwunden gewesen zu sein. So ging es inkl. Pizzapause eher bedächtig Richtung Iron City. Doch dann geschah es. Die Worte, die wir seit langer Zeit nicht mehr in unseren Ohren vernommen hatten. Die Worte, die schon einige Male Anekdoten hervorgebracht hatten und von denen Lieder gesungen werden: Bus kaputt! Irgendwie schien der Übeltäter dann aber doch recht schnell gefunden worden zu sein, denn es ging dann offensichtlich doch weiter. Wo sind wir eigentlich hingekommen? Mit Nies wäre das nicht passiert!
Irgendwie und irgendwann waren wir dann wieder in der Bierhauptstadt und kamen tatsächlich mal ohne Zeitdruck zum Zug. Eine Frage bleibt aber: Wie viele Weiber schleppt ein gelber Engel beim ADAC eigentlich so pro Nacht ab?
Den Kulturbanausen empfehle ich die Star-Wars-Reihe. Dann versteht ihr vielleicht auch mal den Lord-Izzlo-Witz…