Den BVB Walzer tanzen wir…

Endlich ist es wieder Mitte November und der die Vorbereitungen der alljährlichen Feierlichkeiten zum Geburtstag der Bich Oma stellen alle anderen Ereignisse in den Schatten. Selbstverständlich wurde die Feier samstags zur fanfreundlichen Uhrzeit von 12.00 Uhr ausgetragen, so dass der Vieraugenbich und ich nicht in den Genuß kamen im „Sonnen“licht etwas Farbe und Bier zu bekommen. Schade drum, aber Blut ist ja bekanntlich dicker als Wasser und bestimmt auch als Wasser mit Hopfen und Malz….

Um wenigstens etwas Alkohol in seine Blutbahnen zu leiten mußten die beiden Bich Brüder als so sehr spitzfindig sein. Zum Glück unterscheiden sich die Autoren in ihrer Intellektualität kaum von der Leserschaft dieses Blogs und so wurde der ausgefuchste Plan geschmiedet bereits freitags die Tasse zu beehren um so zumindest bei der Familienfeier noch vom köstlichen Restalkohol zehren zu können.

Leider hatte ich aber angeboten als Chauffeur des weltweit jüngsten Mulitkonzernchefs einzuspringen, weshalb ich anfänglich diesem Meisterplan eher skeptisch gegenüber stand. Schnell wurde jedoch Benito davon überzeugt, meine Schicht zu übernehmen, das Glück ist eben mit den Tüchtigen.So stand einem feuchtfröhlichem Abend nichts mehr Wege, lediglich eine geeignete Lokalität mußte noch aufgetan werden.

So entschieden sich die zwei tapferen Bichvierlinge, die weder beim Training noch in Dortmund waren, die letzte Bastion der Aufrechten zu besuchen, um so doch seine Ruhe vor den feierwütigen Massen der bildungsfernen Schichten zu haben. Richtig geraten, wir gingen ins Fußballstadion, genauer gesagt ins traditionsreiche Georg Melches Stadion an der Hafenstraße, wo die Rot Weißen heute die Zweitvertretung der Fohlen aus Mönchenglabach empfangen. An dieser Stelle muß ich erneut auf die traurige Entwicklung in Essen aufmerksam machen, die sportliche Misere hat dafür gesorgt, dass in einer der größten Städte Deutschlands nun nur viertklassiger Fußball gespielt wird – entsprechend leided auch die Stimmung an der eins so legendären Hafenstraße. Während sich die Älteren mehr und mehr zurückziehen, haben nun auch die Ultras das Zepter in die Hand genommen, allerdings unterscheidet sich die Stimmung in Essen kaum vom Einheitsbrei der deutschen Poldischweinis, scheinbar legt mehr Wert darauf zumindest optisch wie der 0815 Ultra auszusehen. Das zumindest die erste Reihe lediglich aus, vorsichtig ausgedrückt, jungen Teenagern besteht, hilft natürlich der Akzeptanz in der Szene nur bedingt. Entsprechend ziehen die Ultras hier lediglich ihr eigenes Ding durch. Naja eigentlich schin viel zu viel der Analyse, man sollte sich nicht zu sehr in die Geschicke anderer Fanszenen einmischen, zumal ja kaum über Hintergrundwissen verfügt und auch noch selber im Glashaus sitzt…

Zum Spielgeschehen selber kann ich wenig sagen, verbrachten wir doch die meiste Zeit damit, den Bierstand zu suchen, den Bierstand zu finden, die Toiletten zu analysieren, unseren Neufreund aus Dellwig zu nerven und eben die Fans zu beobachten. Essen gewann mit 3:1 und konnte so die Tabellenführung übernehmen, Begeisterung auf den Tribünen sieht aber anders aus. Der Vollständigkeit halber sei noch das „Solidaritätsspruchband“ für die Nordstürmer aus Bremen (NSHB) erwähnt, Essen hat sich also doch nicht völlig verändert.

Nach dem Spiel ging es endlich via Gemarkentreff in Essens Szenebar Rullich, wo sich auch Snör Bertram mit seiner Katze sowie Horst Kevin mit seiner Büchse endlich der illustren Runde anschloßen. Hier wurden noch die kurz die Ereignisse des Abends Revue passieren lassen, bevor nach diversen Abschlußbaileys dem Pennematzgott geopfert wurde.

Eben jenen Abschlußbaileys ist es auch zu verdanken, dass der eigentliche Plan nicht ganz nüchtern auf dem Geburtstag aufzutauchen, erfolgreich in die Tat umgesetzt werden konnte. Das Mittagessen war überhaupt nicht spießig und die Zeit bis zum Aufbruch gen Bierhauptstadt verging, nicht zuletzt dank eines eindrucksvollen Querflötenkonzerts, wie im Fluge…

Nachdem man die Szenerie endlich verlassen konnte, eilten Herwig und Kai Uwe schnellstens zum Automobil, was uns bekannt zuverlässig nach Dortmund brachte. Flugs zum Schnäppchenpreis von fünf Euro die Karre direkt vorm Stadion geparkt und auf in den Block, den man pünktlich um 15.10 betreten durfte. Nach einigen Rangeleien mit den Metros, die bekanntlich immer vor uns stehen, paßten auch die fetten Bichs noch in den Block und durften bewundern, wie der BVB die Frankfurter Würstchen locker an die Wand spielte. Bereits nach vier Minuten klingelte es erstmals im Kasten von Schießbuden Köpcke Oka Nikolov, erneut konnte sich Dortmunds bester Stürmer Neven Subotic auszeichnen. Heute lief es aber auch wie am Schnürchen, nachdem Fenin zwei kleine Chance gekonnt versemmelte und Weidenfeller sich einnmal auszeichnen konnte, konnte die Borussia nach Toren von Hajnal und erneut Subotic breits vor der dreißigsten Minute entscheiden. Den Schlußpunkt setzte der nächste Strümer, Santana erhöhte 20 Minuten vor dem Ende auf den 4:0 Endstand. Das Resultat schmeichelt dem Gegner sogar noch, selbst unsere Abwehrspieler Zidan und Frei hätten sich heute noch mehrfach auszeichnen können, bewiesen aber eindrucksvoll, dass ihre Stärke doch eher das Verhindern von Toren ist.

Wer nun denkt, aufgrund der fantastischen Leistung wäre das Westfalenstadion in einen Hexenkessel verwandelt worden, ist leider schief gewickelt (schon der zweite Fadenvergleich…). Die Südtribüne wirkte lethargisch, ja fast schon gelangweilt und konnte nur selten lautstark überzeugen. Der harte Kern in Block Drölf bemühte sich zwar leidenschaftlich, konnte aber das Stadion nur selten aus seinem Dornrößchenschlaf erwecken. Auch die Ecke, vor zwei Wochen an dieser Stelle noch als Hybridantrieb efeiert, konnte in nicht zu gewohnter Stärke auftrumpfen, lediglich die sehr leidigen „Scheiße 04“ Gesänge – ist eigentlich keinem klar, dass sich das so anhört, als würde die Südtribüne ein blaues Lied singen ???- sowie einhundertdreimillionen Aufforderungen zur Welle konnte ich vernehmen. Kompliment aber an unseren Nachwuchs, die sich heute zum Ziel gesetzt hatten, die Optik der Tribüne zu verbesseren und viele Schwenker, Doppelhalter und Fahnen in Block Dröll verteilt hatten, ohne jetzt schon Fotos gesehen zu haben, behaupte ich mal, dass das Ganze ein gutes Bild abgegeben hat.Wo ich gerade schon lobe, kriegt ausnahmsweise die Stadionregie auch mal eine positive Kritik und ein Dankeschön. Ich fands echt super, dass heute in der Halbzeit mal mit dem BVB Walzer ein echter Klassiker eingespielt wurde und keine hippe Allerweltsscheiße!

Die Frankfurter Fans konnten im Gegensatz zu ihrer Mannschaft wie gewohnt überzeugen, ich bin jedes Mal beeindruckt, wie sehr die Ultras dort ihre Kurve im Griff haben. Auch bei diesem desaströsen Spielstand, zogen alle mit, für mich der beste Auftritt eines Gegner im Westfalenstadion in dieser Saison.

Nach dem Spiel ging es schnell nach Hause, wartete dort doch ein Festmahl auf mich. Der kleine Snör Bertram hatte es sich nicht nehmen lassen, mich zum Essen einzuladen. Ein erfreulicher Ausklang eines erfreulichen Tages, den man in dem Wissen endlich mal wieder die Nummer eins im Pott zu sein nicht allzu spät beendete.

Heja BVB!

Ein Gedanke zu “Den BVB Walzer tanzen wir…

  1. Doc Hool schreibt:

    Hiermit möchte ich ankündigen, dass ich Anzeige gegen die Gebrüder Bich erstatten werde. Der offenkundige Betrug ist nicht hinnehmbar. Entgegen der Versprechungen der Vorwoche, die mich zum Abschluss meines Abonnements beim Bich-Blog veranlasst haben, ist bis heute kein Bich-Podcast veröffentlich worden.

    Es ist offenkundig, dass hier der verbrecherische Versuch der verbrecherischen Bich-Brüder hinter steckt, unschuldige Leser abzuzocken.

    Auf die Fresse!

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