Kölle Helau!

Verehrte Freunde der intellektuellen Fußballzunft,

Euer Lieblingsblog begrüßt Euch und die neue Spielzeit hier im kulturellen Eiland in mitten des Web 2.0. Am vorgestrigen Samstag sollte uns gleich das erste Pflichtspiel der Amateure in die Domstadt mit der seit sechs Tagen brennenden Kirche führen. Der ungezügelten Vorfreude konnten sich auch Eure Lieblingsvierlinge samt Umfeld nicht entziehen, so dass diverse Wagen und Züge aus der Kulturhauptstadt gen Kölle rollten.

Erster Bich am Ort des Geschehens, dem Franz Kremer Stadion in Kesseling, sollte der geliebte adipöse Herwig sein, der nach der Begegnung noch den Skibich samt Haustier und Ausrüstung vom Flughafen abholen wollte. Glücklicherweise traf Herwig vor dem Zugfahrermob an den beiden Kassen ein und deckte sich erstmal mit Karten (zum Schnäppchen Preis für 3 Mark – da ist ja sogar zu hause bleiben teurer) für sich und einige sogenannte Fans ein, damit diese sich dem Anstellterror entziehen konnten. Nach einiger Zeit konnten wir dann aber auch die Drehkreuze passieren und das eigentlich recht schöne Stadion, eigentlich mehr ein ausgebautes Trainingsgelände bewundern. Die üblichen Bekannten verweilten je nach Passion nun entweder am Bierstand oder im Gedränge hinter der Amateure-Fahne, so dass an diesem Nachmittag jeder nach seiner Facon glücklich werden sollte.

Kurz nach der Halbzeit wurde auch ein Essener Theaterkritker im Stadion gesichtet, der sich nicht lumpen ließ und nun mal eben 60 Euro Fahrtkosten als Spesen bei der örtlichen Theaterinnung abrechnen lassen kann. Respekt! Der Loser-Mob aus Dortmund/Essen war auch gut vertreten, es fehlt lediglich der Rennfahrer der Bande, der aber würdig das Mettwurstpfannenkuchengesicht mit Hackfressendiplom vertreten wurde.

Das Spiel an sich sollte sich ohne echte Höhepunkte aus schwarz-gelber Sicht gestalten – insbesondere die Defensive war noch nicht auf der Höhe des Geschehens. Da ist es gut zu wissen, dass Amateuer-Keeper Focher noch nicht behutsam zur Nummer 2 aufgebaut wird, sondern stattdessen nach Ansicht der Experten im sg.de Forum das Ausnahmetalent Son-of-a-Mitch aus Tralien (wo ist das?) verpflichtet wurde. Ich tippe mal, dass die Forumsuser in ihrer Freizeit ständig in Tralien waren und dort die Ausnahmekünste unserer Neuzugangs in der außerordentlich starken heimischen Liga begutachtet haben…

Folgerichtig wurde das Spiel mit 3:1 verloren – die Punkte abseits des Feldes können aber guten Gewissens der Bierhauptstadt zugesprochen werden. Rund 1000 Dortmunder bevölkerten die Kurve, ein bunt gemischter Haufen aus Ultras, Allesfahrern und Gelegeneheitsbesuchern. Fairerweise muss man der Vollständigkeit halber noch erwähnen, dass außerhalb des Ultrahaufens sicherlich die Reise nach Baku das beherrschende Thema des Tages war. Ich bin ja mal gespannt, wie viele Unentwegte die finanziellen Strapazen auf sich nehmen werden.

Nach dem Spiel wurde zuerst die Mannschaft und dann die Fans verabschiedet und ich wieselte mich durch die äußerst entspannte Polizeikette zurück zum Auto. Nach kurzer Sightseeing Tour durch die Hauptstadt der Schwulen traf ich auch pünktlich am Flughafen ein, wo ich nach kurzer Wartezeit den Skibich samt Anhang in Empfang nahm. Leider entschieden wir uns noch ein wenig auf der Asche der oben erwähnten Kirche zu tanzen, so dass der Rückweg etwas mehr Zeit in Anspruch nahm als geplant. Immerhin fuhren wir nicht von Köln nach Dortmund nach Aachen nach Essen, aber schließlich sind unsere Eltern auch keine Grillhausbesitzer und müssen vier Mäuler (und vier Augen) stopfen. Scheisse Null-Vier!

Nächste Woche geht’s dann nach Burger-Hausen (oder so ähnlich), wo Herwig sicherlich seine Diät-Pläne ad absurdum führen wird, der Ski-Bich die Abhänge herunter rauscht und der Vieraugenjunge fleißig Autogramme schreiben wird. Horst-Kevin wird an seinem Mono-Witz arbeiten und sein neues Wunderholz aus rostfreiem Edelstahl ausprobieren. Die Welt hat uns wieder – Forza Bich!

PS: Leider gibt es noch ein ernstes Thema, das uns Bichs leider entgangen ist, da wir alle ein Dauerkarte mit Option für internationale Spiele haben. Der  klamme Ballspielverein hat klammheimlich seine jahrelange Politik geändert, Südtribünenkarten bei international Spielen zu Stehplatzpreisen zu verkaufen. Schade, dass man damit ausgerechnet die Treuesten der Treuen nochmal um 3,50 €(Testballonpreis) zusätzlich schröpft, schließlich dauert es ewig, bis man eine Stehplatzdauerkarte mit Option bekommt. Ob sich diese der Öffentlichkeit nicht mitgeteilte Maßnahme überhaupt rechnet, ist allerdings bei der Attraktivität der Gegner in der Europaliga außerdem äußerst fragwürdig. Bei den Luchsen von der Zone, die diesen Fauxpas überhaupt erst entdeckt haben, gibt es mehr zu der Thematik.

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