Allein die Frage regt den gemeinen Bich eigentlich ja schon so sehr auf, dass sein Blut in Wallung gerät und er nicht mehr klar denken kann. Nun ist allerdings der völlig undenkbare Fall eingetreten, dass unser geliebtes Familienfettschwein auf Kuba ausspannt – oder wie Allesfabi sinngemäß sagt: „Das Durchschnittsgewicht auf Kuba ist zur Zeit signifikant erhöht“ – und sich somit momentan sämtliche fußballerischen Leckerbissen entgehen lässt. Kann jawohl nicht wahr sein dachten sich auch Kai-Uwe und Horst-Kevin, vor allem vor dem Hintergrund, dass letzten Freitag ein – um in der bekannten Bich-Terminologie zu bleiben – wahres Keckspiel auf dem Programm stand. RWO – Viktoria Köln, wer kann sich diesen Regionalliga-West-Schlager schon freiwillig entgehen lassen? Also ließen wir „das kleine Ruhrpottderby“ (Zitat Sky) gekonnt links liegen und reisten mit großer Erwartungshaltung in die Heimatstadt des #biergerdi um bei feinstem Wetter ein 0:0 der schlechteren Sorte zu bestaunen. Zusammen mit uns wollten der beste Lehrer der Welt, der bereits zitierte Allesfabi sowie sein Vater und dessen Kumpel Jürgen das Spektakel bestaunen. Da man als Lehrer natürlich nicht immer an alles denken kann, musste auch diesmal (wir erinnern an das Niederrheinpokal-Halbfinale in Uerdingen) die Klassenkasse statt der eigenen Brieftasche für die Finanzen herhalten. Die muss ja schließlich für irgendetwas gut sein. Ausgerüstet mit Bier und Döner ging es zum Stadion und dort konnte man zumindest kurz erkennen, dass Herwig uns im Geiste begleitete, als Kai-Uwe eine Vollkrise wegen der am Kassenhäuschen angeschlagenen Eintrittspreise bekam. Fast 10 Mark für einen Steher bei einem verfickten Regionalligaspiel, da wär man an so einem Abend doch lieber zu Hause geblieben, hätte man es nur vorher gewusst! Nachdem sich jedoch herausstellte , dass die Eintrittspreise aus der Vorsaison (oder der davor, wer weiß das schon genau?) stammten, ließ sich Kai-Uwe sehr schnell besänftigen – Herwig hätte den restlichen Abend die gesparten zwei Mark gefeiert, schäm dich Kai-Uwe! – und wir konnten ins Stadion gehen. Dort konnten wir dann wirklich Erstaunliches sehen: Zum einen waren die Toiletten in der Emscherkurve ausnahmsweise mal nicht eingefroren, was eine wirklich gute Nachricht für die beiden anwesenden Miniblasen war. Nicht schlecht für Oberhausen! Zum anderen hatten sich tatsächlich ca. 60 äußerst gefährliche Viktoria-Hools/Ultras/sogenannte Fans zu dem Spiel verirrt. Nicht schlecht für so einen Scheißverein!
Die Geschichte des Spiels ist dann schnell erzählt: RWO spielte Viktoria Köln, die immerhin mit einem Sieg wieder an die Tabellenspitze zurückgekehrt wären, an die Wand. Zwar wurden bei den Kölnern weder Albert Streit noch Giovanni Federico an diesem Abend eingesetzt, aber dennoch standen genügend Hochkaräter wie Mike Wunderlich oder Alexander Voigt auf dem Platz. Dennoch hätte sich der Gast auch über eine 6:0-Niederlage nicht beschweren können, es wurde am Ende immerhin ein 2:0. Wirklich eine starke Vorstellung von Oberligahausen, das war im Vorfeld wahrlich nicht zu erwarten. Wir waren sogar so euphorisiert, dass wir bei der Humba nach dem Spiel, vorgetragen von Rückkehrer Marcel Landers, lautstark mitmachten! Wirklich toll so eine Humba. Um das Ergebnis zu feiern, nahmen wir die Einladung von Bichonkel Markus an, der lediglich zwei Kästen Bier für diesen Abend besorgt hatte und uns gerne mit in sein trautes Heim nahm. Außerdem hatte er selbstverständlich dafür gesorgt, dass uns die weltbeste Autofahrerin Kati am Stadion abholte. Leider war es jedoch nicht so einfach zu dieser weltbesten Autofahrerin zu gelangen, denn da war ja noch die talibanähnliche Busbesatzung aus Köln. Als wir den Zugang zum Gästeblock passieren wollten, wurden wir von der Staatsmacht leider daran gehindert. Die Bullenschweine erklärten uns dann auch auf äußerst freundliche Art und Weise, dass die Talibans das Spiel ja verloren hätten und deshalb bestimmt etwas missmutig wären und wir daher warten müssten, bis der Bus abgefahren sei. Schade, dass das Fettschwein nicht dabei war, das wäre sicherlich für ihn der Höhepunkt an diesem Abend gewesen. Wir waren leider nicht so aufmüpfig und warteten daher ruhig und besonnen, bis die Gefahr vorüber war. Herwig wäre nicht gerade stolz auf uns gewesen…
Auf diesen Schock mussten von uns natürlich in lustiger Runde noch einige Biere vernichtet werden. Zu uns gesellte sich neben den bereits erwähnten Personen noch Allesfabis Kumpel Jupp (leider habe ich seinen richtigen Namen sofort wieder vergessen). Da Jupp selbstverständlich Bayernfan ist und sein Vater bei den Bullenschweinen arbeitet, ließen wir unseren gesammelten Fanfrust an ihm aus. Glück jedoch für Jupp, dass Herwig nicht vor Ort war. Das wäre nach der Vorgeschichte kein lustiger Abend für ihn geworden. Zu vorgerückter Stunde setzte der wie immer sehr fürsorgliche Kai-Uwe dann seinen typischen Nach-Hause-Geh-Blick auf, um uns zu signalisieren, dass es nun Zeit für uns wäre. So brachte uns Kati dann gegen Mitternacht erst sicher zu McDonalds und anschließend in heimische Gefilde, wo ein lustiger Abend sein Ende fand. Danke für die ganze Fahrerei!