Das ist der Schnurzel, das ist der Schnurzel!

Viele wollten einen Bericht über die unfassbaren Vorkommnisse des Wochenendes schreiben.Am Schnellsten war jedoch – und das ist keine Überraschung – der Lord alias Schumi alias Kortizzle. Lasst uns also gemeinsam mit ihm noch mal die Erlebnisse vom Samstag Paroli ziehen (oder so ähnlich):

Am letzten Spielfreien Wochenende vor dem großen Termin sollte der größere Termin, nämlich der Junggesellenabschied für Schnurzel erfolgen. Da das Datum ja leider schon durchgesickert war, musste man den Junggesellen also mit dem Programm überraschen, malte er sich doch letztes Wochenende noch aus, dass er zum RWE geht und wollte sich dies durch betrunken-subtiles Nachfragen bestätigen lassen. Die Planung der übrigen Bichbrüder und des Hundeliebhabers sah jedoch ein anderes Arrangement vor.

So fuhr Schnurzel mit dem Bus Richtung Innenstadt, um Servietten kaufen zu gehen, was sein eigentliches Vorhaben für den Samstag sein sollte. An der Haltestelle wurde er jedoch vom bierlustigen Abenteurer mitsamt seiner Peitsche und drei verschiedenen Peitschen-Apps – sicher ist schließlich sicher – erwartet. Biergerdi trieb den Junggesellen so direkt Richtung ZOB, wo die anderen im Bus auf den Junggesellen warteten. Nach der Begrüßung der Mitreisenden stieg Schnurzel voller Erwartung, was da so kommen mag, in den von Klaus hervorragend pilotierten Bus. Da es sich um einen Linienbus handelte mussten wir auf CD-Player, Kühlschrank und Klo verzichten. Abhilfe schafften eine Ghettoblaster, gut vorgekühltes Dosen-Bitburger, sowie ausreichend Pinkelpausen, die von einigen sogar zum Rauchen genutzt wurden. Musikalisch untermalt wurde die gesamte Fahrt mit einem Potpourri von Spekkas gesammelten Werken und begann mit einer gepflegten Schumania.

Während der Fahrt mutmaßte der Gast des Tages, dass es wohl zum Waldgeist gehen werde und das sogar trotz des Rufs, dass dort nicht so gut Schnitzel essen ist. Tatsächlich hielt der Bus dann mit etwas, raucherpausenbedingter, Verspätung an besagter Lokalität und man ließ sich an den reservierten Tischen nieder. Zuerst kamen die Getränke. Der Junggeselle bekam zur Feier des Tages den „Bembel des Todes“, dessen Inhalt aus 8 Liter Bacardi-Cola bestand. Als jeder sein Getränk hatte gab es eine kurze Rede des heiligen Gerhardis, der sich für seinen Sohn freute und sich bei den Organisatoren für die Planung bedankte. Dem kann man sich nur anschließen. Pünktlich nach der Rede kam dann das Essen, welches zwar aus riesigen Portionen bestand, aber man konnte sehen woher der Ruf des „nicht gut Schnitzel essen“ kommt. Bei der Bestellung des Junggesellen lief nämlich einiges schief. Er hatte Jäger bestellt und Zigeuner bekommen – der Klassiker.

Gut gestärkt ging es dann wieder in den Bus. Schnurzel vermutete, dass der Weg nun in die Heimat gehen sollte, aber da hat er die Rechnung ohne die Organisatoren gemacht. Schließlich sollte es an diesem Tag alles geben, was dem Adipösling Spaß macht. Also ging es mit dem Bus ins nahe gelegene Eddersheim, wo man den Hessenliga-Knaller FC Eddersheim gegen den FSV Braunfels sehen wollte. Schnurzel konnte sein Glück beim Betreten des Stadions kaum fassen. Nach Erledigung der Formalitäten (Eintritskarten und Bier kaufen), gesellte sich die ganze Feiergemeinschaft auf die schmucke Tribüne an der Staustufe. Da man sich aber nicht nur auf die Einnahme kühler, flüssiger Hefeteilchen beschränken wollte, war es nun die Aufgabe, den abgeschlagenen Tabellenletzten zum Heimsieg zu brüllen. Einige sogenannte Fans nutzten hierfür sogar die Bandenwerbung für ausgiebige Trommeleinlagen. Im Laufe des Spiels zeigte sich, wo die großen Zuschauerstarken Clubs wie der RWE oder die SGD ihre Lieder herhaben. Dort ist man nämlich nicht kreativ, sondern bedient sich des Liedgutes aus Eddersheim.

Soll schallte es während des gesamten Spielverlaufs von der Tribüne die Gassenhauer „Eddersheim, aiaiaiai“ oder „Wir halten zusammen, Eddersheim, Eddersheim“. Und sogar die benachbarten Mädels haben in der zweiten Halbzeit dann mit eingestimmt, so dass ein durchaus gelungener Wechselgesang zu Stande kam. So kam es dann wie es kommen musste und der FC Eddersheim zeigte sich absolut überlegen und gewann hochverdient mit 4:1 gegen die favorisierten Gäste aus Braunfels. Kaum zu glauben, dass wir hier ein Heimspiel des Tabellenletzten gesehen haben, der in den ersten 12 Spieltagen lediglich 4 Punkte geholte hat. Ab jetzt wir es aber, im Wissen um 31 neue Fans, sicher mit dem Club bergauf gehen.

Nach dem Spiel ließ es sich die Mannschaft nicht nehmen, mit den besten Fans der Liga gemeinsam für ein Gruppenfoto im Tor zu posieren, obwohl die Krawallbrüder hierfür den Platz stürmten. Wenn das der DFB sehen würde. Als wir die anschließende Frage eines der Spieler, ob wir denn Bier mögen würden – allein die Frage regt einen ja schon auf – freudig mit ja beantwortet haben, stellte uns die Mannschaft am Vereinsheim auch prompt eine Kiste regionalen Brauerzeugnisses hin. Dieses Geschenk nahmen die Fans gerne an und gesellten sich zu den Spielern und übrigen Gästen ins und um das Vereinsheim. Da in Eddersheim aber nicht nur die Mannschaft, sondern der ganze Verein unfassbar gastfreundlich ist, wurde nach kurzer Zeit die leere Kiste durch eine volle ersetzt. Im weiteren Lauf des frühen Abends wurden dann noch einige Fotos mit dem Junggesellen gemacht, auf denen er voller Stolz seinen neuen FC-Eddersheim-Schal präsentieren konnte. Dass auch die Spieler der Hessenliga echte Sportler sind, bewies die Mannschaft, als sie Schnurzel für ein Abschiedsfoto schulterten und dies verletzungsfrei ablief. Der Muskelkater kommt bestimmt. Als der Bus vorfuhr und sich die Essener Reisgruppe verabschiedete, gab es zum Abschied noch eine Kiste flüssiger Wegzehrung und die restlichen Eddersheimer verabschiedeten sich mit Applaus von der Busbesatzung, also quasi wie ein ganz normales Auswärtsspiel, wenn die Staatsmacht mal frei hat.

Zurück auf der guten deutschen Autobahn wurde die bekannte musikalische Untermalung dann kurz unterbrochen, da es eine weitere Dankesrede des Heiligen gab. Anschließend wurde dann auch endlich der Hosenzwang aufgehoben, so dass einige sich endlich normal benehmen durften. Zum Glück hat man nicht mit dem Biereinkauf gegeizt, so dass es auf der Rückfahrt, auch dank des Eddersheimer Geschenks, nicht zu einer Unterbrechung der Nahrungskette kam. In den späteren Abendstunden rollte der Bus dann auf einen bekannten Supermarktparkplatz, von wo aus es dann endlich in die Perle der Essener Gastronomie ging.

Im Rullich erwarteten die weit gereisten, inzwischen wieder hungrigen, Schlachtenbummler dann mehrere kalte Fleischplatten und der gute Markensenf mit dem alten Wappentier des werbefreien Ballspielvereins. Einzig der geladene Dieter war nicht zu erblicken, da er aufgrund unserer Verspätung, schließlich wurden wir in Eddersheim festgehalten, leicht beleidigt nach Hause gegangen war, da er ohne uns nicht an das Buffet durfte. Zumindest wurde dies so überliefert. Nach einem kurzen Anruf war dann aber alles wieder OK und auch Dieter fand sich ein. So konnte der Abend im geliebten Ambiente der Essener Superkneipe dann eingeläutet werden. Große Teile der Dortmunder Fraktion nutzen dann die Möglichkeit mit dem gemieteten Bus zurück nach Dortmund zu kommen. Vielen Dank nochmal an Klaus für die Fahrerei.

Im Laufe der weiteren Nacht leerten sich die Plätze im Rullich dann, bis sich dann schließlich auch der Junggeselle verabschiedete. Bleibt zu hoffen, dass er diesen Tag angemessen genossen hat. Doof verkleiden kann sich bei JGA schließlich jeder, aber wer schafft es schon durchweg positiv in die regionale Presse (Anm. d. Red.: Man beachte unbedingt den äußerst heiligen Leserbrief unter dem Artikel!)?

Lieber Schnurzel, ich wünsche dir alles Gute für dein Eheleben und bleib bitte so wie du bist! (Anm. d. Red.: Du Fettschwein!)

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