Lamczyk, du Teufelskerl

Nachdem der ranzige Bichfettling nach monatelanger Schreibepause mal eben so die beste Überschrift seit es Überschriften gibt aus dem Ärmel geschüttelt hat, bleibt mir gar nichts anderes übrig, als euch so einen 0815-Titel dahinzurotzen. Dennoch wäre dieser Blog nicht komplett, wenn wir nicht auch selbstverständlich über das andere Halbfinale im Niederrheinpokal berichten würden. Das Finale – so viel sei schon mal vorweggenommen – wird natürlich auch nicht ohne Bichbeteiligung von Statten gehen. Da wir uns also die Pralinen des Fußballsports also nicht entgehen lassen können, machte sich auch an diesem Mittwoch ein kleiner Tross auf den Weg nach Uerdingen. Mit dabei waren trotz Arbeitsstress der Tischtennisbich, der Fettbich, ein Spieler von GW Vernum (nicht Küchenlars, der verrückte Towart) und der stressgeplagteste Lehrer der Weltgeschichte, welcher – wie sollte es anders sein – natürlich sein Portemonnaie vergaß und daher die ihm anvertraute Klassenkasse plündern musste. Da Lehrer auf der Welt bekanntlich der größten Stress haben, schaffte er es leider auch nicht pünktlich zum Treffpunkt, weshalb wir in zwei Schüben nach Uerdingen fuhren.

Während der Towart und ich in aller Ruhe von Essen nach Oppum fahren und von dort zum Stadion laufen konnten, rächte sich das Zuspätkommen der Anderen sofort. Sie wurden mit den anderen hochgefährlichen RWE-Fans von den stets zuvorkommenden Freunden und Helfern eingekesselt und  begleitet. Wer zu spät kommt, den bestraft eben das Leben und verdient hat es Herwig allemal. In der Grotenburg erwartete uns dann bereits die nächste Enttäuschung: Es gab natürlich kein Vollbier, sondern nur Bier mit geringem Alkoholgehalt. Zudem drohte uns Ungemach von Oben, denn es waren Gewitter angekündigt. Das alles konnte unsere Stimmung aber nicht trüben, denn uns erwartete schließlich ein fußballerischer Leckerbissen in einem fantastischen Stadion. Neben ca. 2000 Essenern waren auch 4000 Uerdinger Fans angereist – keine schlechte Zahl für ein Niederrheinpokalhalbfinale unter der Woche. Unter ihnen, wie sollte es anders sein, natürlich die Ostgroten (mit zugehöriger Zaunfahne), die Westgroten (mit zugehöriger Zaunfahne) und der Grotifant.

Die Roten übernahmen mit Anpfiff auch gleich das Kommando auf dem Rasen und führten nach 25 Minuten vollkommen verdient mit 2:0 Toren. Doch RWE wäre nicht RWE, wenn man den Gegner nicht anschließend ins Spiel hätte zurückkommen lassen. Völlig unnötig natürlich, aber so entwickelte sich anschließend ein richtig spannender Pokalfight. Nach dem Ausgleich der Uerdinger zu Beginn der zweiten Hälfte ging es ständig hin und her. RWE bekam das Spiel zwar wieder in den Griff, die Uerdinger kamen jedoch auch zu einigen Großchancen. Also kam es, wie es kommen musste, eine Entscheidung konnte in 90 Minuten nicht gefunden werden und es ging in die Verlängerung und anschließend ins Elmeterschießen. Konnte ja zu dem Zeitpunkt noch keiner ahnen, dass dies nicht das letzte Elfmeterschießen in dieser Woche bleiben sollte. Man muss eben auch mal Glück haben. Leider (oder auch zum Glück) sind Elmeterschießen mit RWE-Beteiligung nicht wirklich spannend, da an RWE-Keeper Gerrit Lamczyk einfach kein Vorbeikommen ist. Wie im letztjährigen Halbfinale konnte er auch diesmal drei Elfmeter in Folge parieren, während die Essener Schützen ausnahmslos verwandelten. Leider hat Gerrit für die kommende Saison immer noch keinen Vertrag, vielleicht trägt dieses Spiel ja zu einem Umdenken bei den Verantwortlichen bei. RWE steht also wie in den vergangenen vier Jahren im Finale des Niederrheinpokals und kann sich mit einem Sieg die Saison vergolden und in den DFB-Pokal einziehen. Das sollte gegen einen Sechstligisten normalerweise auch zu schaffen sein, würde es sich nicht um RWE, sondern um einen normalen Verein handeln.

Nette Anekdote am Rande: Während das gesamte sonstige Bichumfeld (Hundemessen-Hubert, der Skibich und der komische Bich) natürlich nicht mit zum Spiel kommen konnte, wurde das Geschehen natürlich die ganze Zeit per Whats App kommentiert. Alles Kutten! Dafür dürfen sie natürlich auch nicht zum Finale kommen, seineszeichens immerhin das letzte Flutlichtspiel im altehrwürdigen Georg-Melches-Stadion, welches nach dieser Saison bekanntlich dem Erdboden gleichgemacht wird.

Der Rückweg aus Uerdingen verlief dann praktisch wie immer (wir sind ja auch so oft dort): Straßenbahn –> Uerdingen Bf –> Pissen –> natürlich kein Bier bekommen, da die Bürgersteige schon hochgeklappt sind –> fast in den RE nach Aachen eingestiegen –> doch nicht in den RE nach Aaachen gestiegen –> in den RE nach Essen gestiegen –> Essen –> Pennematz.

Gute Nacht.

Edit: Der schlauste Mensch der Welt war selbstverständlich auch beim Spiel, allerdings auf Seiten der Uerdinger. Folglich geht er bestimmt auch morgen in den Gästeblock.

3 Gedanken zu “Lamczyk, du Teufelskerl

  1. Jan von Liv schreibt:

    Was für eine Beleidigung mich mit den Hunde- und Skifreunden in einen Hut zu werfen! Ich war natürlich auch da, habe aber die günstige UND trockene Variante gewählt und stand auf der Haupttribüne.

  2. weißesbesser schreibt:

    Für Menschen ohne Kompass nicht sooo schlecht. Hier nur eine kliene Aufgabe: Wenn die Ostgroten in der einen Kurve standen und wir in der anderen. Welche Groten waren nicht im Stadion?

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