Hamsterwochen bei den Bichvierlingen

Dieser Bericht ist bereits vor gut zwei Wochen im wunderschönen Regionalexpress entstanden aufgrund zahlreicher Rechtschreibfehler aber erst heute korrigiert wurden. Zu Super Hoffe wirds wohl nichts geben aber dafür einen Bericht aus Nürnberg, irgendwann…

Tja, wie soll man beginnen? Viel Wasser, das wir nie trinken, ist den Rhein heruntergelaufen und noch viel mehr über den Poncho in die Schuhe eures adipösen Lieblingsbichs. Und zwar haltet euch fest vor den Toren eines Fußballstadions. Aber beginnen wir der von vorne:

Zu Beginn der fröhlichen Vor-4287 Zeit erreichte uns die unkeckige Meldung aus Hamburg, dass die dortigen Eintrittspreise mal wieder ein totaler Schlag in das sogenannte Gesicht sein sollten und so entschied sich das bekannte „Kein Zwanni Fußball muss bezahlbar sein“ Bündnis schweren Herzens dazu, alle BVB Fans zu bitten, sich keine Eintrittskarten zu besorgen. Für uns bedeute dies natürlich wieder einmal für normale Menschen unvorstellbare Kraftanstrengungen und so versammelten wir uns auf Versammlungen, flogen auf Flugblättern und inspizierten schlussendlich sogar an Silvester die Hamburger Hamburger. Was für ein Fest. Immerhin konnten wir uns vor Ort sogar überzeugen, dass nicht alles in der Hansestadt hochpreisig ist. Schließlich besuchten der Vieraugenjunge und ich sogar mal wieder aus Gründen der Nostalgie das Lucky Star (ein Gast) und das Kiekut (ein Gast weniger als im Lucky Star) bevor wir dann doch in die gegenüberliegende Kneipe mit dem vielversprechenden Namen Knallermann einkehrten – ob ein gewisser Oliver, in der Szene auch als pyrofanatischer Elefant bekannt, da wieder seine Finger im Spiel hat?

Wie dem sei, trotz unserer diplomatischen Bemühungen liess sich der HSV nicht erweichen und so hieß es die bittere Pille schlucken und zum zweiten mal binnen der letzten 16 Monate ein Spiel unseres Geliebten Ballspielvereins zu verpassen. Sicherlich nicht schön, ab hoffentlich nachhaltig. In einer offenen Fanversammlung entschied sich dann auch die Mehrheit, dass man trotz des Boykotts nach Hamburg fahren solle, um dort Vorort ein Zeichen zu setzen: BVB Fans, die sich das Spiel ihres Vereins vor dem Stadion anhören, immerhin ein Bild für die Öffentlichkeit und vielleicht der Anstoß zu einer Grundsatzdiskussion um die soziale Verantwortung des Fußballs.

Doch vor diesem außergewöhnlichen Wochenende hatte der Fußballgott ein Einsehen und setzte eines dieser äußert beliebten Testspiele im zugigen Niederrhein Stadion in Oberligahausen an, was prompt den unentwegten Teil der Bichbagage quasi dazu aufforderte, sich hemmungslos in meinen Geburtstag trinken. Es gibt ja auch mittwochs nichts schöneres… Vorort dürften wir uns dann schon mal ein genaues Bild vom Streikbrecher Publikum machen, dass die Mannschaft mit den typischen scheisse Null vier Gesängen zu Höchstleistungen antrieb. Vor lauter Scham erröteten wir derartig, dass wir das „Heimspiel in Essen“ lieber aus der Emscherkurve verfolgten, ein gutes Training für das Wetter am Sonntag inklusive.

Danach folgten dann scheinbar die drei Tage der Apokalypse, umwälzende Ereignisse, die leider dafür sorgten, dass ein Großteil der Dortmunder Szene plötzlich doch nicht Hamburg fahren konnte. Klar auf der Versammlung vorher hatten alle noch schon die Hände gehoben und für ein Hamburg fährt gestimmt, der Klick bei Facebook war auch noch möglich, aber damals konnte man ja auch nicht erahnen, dass Tante Ursula dann doch sonntags feiert, die Kreditkartenfirma darüber hinaus noch wider erwarten die Baku Fahrt endlich abbucht, und die ohnehin verschleppte Grippe auch noch den seit Jahren pflegebedürftige Hamster angesteckt hat. Bitter. Keiner wird gegen seinen Willen zu Engagement in der Fußball Szene gezwungen, warum kann man dann nicht sagen, dass man schlicht und einfach keinen Bock hat, 700 km für Nüsse zu fahren und die anderen eben im Regen stehen sollen, weil man selber es ja dicke hat und es egal ist, was eine Eintrittskarte kostet.

Schlussendlich trotzten dann aber doch recht viele Fans den widrigen, äußeren Bedingungen und im Kreise von Gleichgesinnten erlebten wir einen ungewöhnlichen, aber immerhin sportlich erfreulichen Nachmittag, bei dem man vor den Toren sogar doppelt so oft jubeln konnte wie im Stadion. Muss wohl eine ziemliche Galavorstellung unserer Borussia gewesen sein, der Klassiker eben. Andererseits haben wir wohl mit dem Boykott auch eine mächtige Waffe zur Verfügung, 2 Spiele nicht gesehen – 2 fulminante Siege.

Die Rückreise würde eigentlich keiner weiteren Erwähnung bedürfen, hätten einige der Insassen nicht die zehnminütige Pause so dermaßen ausgedehnt, dass der blonde Engel doch noch seine Aggressionen lautstark abbauen konnte – die Busrunde kommt bestimmt. Emotionen respektieren!

2 Gedanken zu “Hamsterwochen bei den Bichvierlingen

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