Hamburg Rot-Gelb-Grün erklärt Ampeln

Nachdem mit Rolf aus Ahlen an der Werse bereits eine der schillerndsten Lichtgestalten des schwatzgelb.de Forums an dieser Stelle zu Wort gekommen ist und uns in seiner einzigartigen Rhetorik die Funktionsweise einer Ampel erklärte, haben sich Eure Lieblingsvierlinge in der vergangenen Redaktionskonferenz die Frage gestellt, ob man diesen Erfolg überhaupt wiederholen kann. Glücklicherweise hat sich nach intensiver Bettelei aber mit MauriciusQ sogar der Topposter des Forums zur Verfügung gestellt, der darüber hinaus noch als ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Ampeln gilt – betriebt er doch seinen eigenen Blog: Hamburg – rot, gelb, grün.

Eins sei vorweg genommen: Er ist kein Freund von Kurzfassungen – aber lest selbst:

Hallo zusammen,

so talentiert und energetisch ich auch bin: Ich bin und bleibe eine unfassbar nervige Pestbeule. Den meisten Menschen gehe ich einfach schlicht und ergreifend auf den Sack, weil ich kein Mittelmaß kenne, mich total in Sachen reinfallen lasse und dabei eine unfassbare Sehnsucht nach Aufmerksamkeit habe. Ich bin schlicht und ergreifend eine „Attention Whore“ und liebe es im Mittelpunkt zu stehen und wenn man mich nicht beachtet, bin ich unglücklich. Auf der anderen Seite bin ich aber talentiert, kann extrem viel Energie in Projekte stecken und lasse mich auch von Widerständen nicht abschrecken. Das sind Skills die mir ermöglichen trotzdem immer irgendwie dabei zu sein.

Aber kommen wir zum Thema. Ampeln haben mich schon als kleiner Junge unfassbar fasziniert. Noch immer werde ich wirklich sauer, wenn mir jemand unterstellt, dass es mir nicht um die Ampel geht. Ich gehe mit Gedanken an dieses elektronische Hilfsmittel ins Bett und wache mit Gedanken daran auf. Ich verbringe fast meine ganze Freizeit mit Arbeit für dieses Verkehrszeichen. Anders gesagt: Mein Leben dreht sich um die Lichtsignalanlage. Niemand unterstellt mir bitte, dass es mir nicht um die Ampel geht. Ich habe Eike Immel in der B-Jugend bei Rot über die Ampel gehen sehen, also bitte!

Wie erkläre ich meine Affinität zu Ampeln? Der Wunsch über alle Ampeln des Landes zu fahren, begleitet mich Zeit meines Lebens. Es hat bei mir nur nie gepasst. Als ich jung war, hatte ich das Geld nicht und damals gab es ja noch kein WET oder so. Klar gab es Ampelfanclubs, die sogar mit Bussen ebendiese abfuhren, aber ich habe mich zu der Zeit darauf beschränkt die Ampeln meiner Heimatstadt und in NRW mitzunehmen.

Irgendwann kam der Umzug nach Hamburg, Karrierehunger, beruflicher Aufstieg, Wochenendbeziehungen, Wochenendarbeit. Erst als ich im April 2007 wieder fest nach Hamburg gezogen bin, trat eine Situation ein, in der Ampeln wieder eine regelmäßige Option wurden. Ich bin zwar vorher auch schon jedes Jahr mehrmals über Ampeln gegangen, aber eben nicht mit der Regelmäßigkeit. Als ich mich dann den Sailors anschloss ging das ganze relativ schnell. Seitdem habe ich eine nur Handvoll Grünphasen verpasst. Und 2009/10 habe ich dann endlich mal alle mitgenommen. Und das habe ich auch noch dokumentiert, in diversen Foren und in meinem Blog. Also feiert mich! Auch wenn ich das nicht von euch verlange.

Leider aber gab es auch Leute in meinem Umfeld, die nicht das gleiche für Ampeln empfinden wie ich. So ist das eben. Während manche eben die Ampeln als Gott gegeben empfinden und nur passiv rot, gelb oder grün konsumieren wollen, will ich eben immer mehr. Ich will Ampeln selber gestalten und die Lichtanlage mit Leben füllen. Als Konsequenz musste ich die Sailors irgendwann alleine davon segeln lassen, die waren mir noch zu grün hinter den Ohren.(Anmerkung d. Red.: Uuuuuuuuuh, Wortspiel!) Meine Traumvorstellung ist eine Gruppe, die eine Ampel ähnlich lebt und erlebt wie ich und für die Ampeln eine genauso wichtige Rolle spielen wie ihr Job oder ihre Beziehung.

Aber da eine Ampel eben immer auch Licht wirft, muss es natürlich auch Schatten geben. Es ist gar nicht mehr so leicht drei Tage in Folge über eine Ampel zu gehen – man merkt, der Raubbau am eigenen Körper hinterlässt Spuren und ich fühle mich immer so unfassbar alt, wenn ich mit den Jungs die Kreuzungen überquere. Und meine melancholische Ader befruchtet dieses Gefühl noch mehr. Ich muss etwas tun, Sport machen vielleicht, oder als Tieraktivist zum Pferderennen gehen. Weil mir die Knochen weh tun, weil ich mich langsam alt fühle, weil ich keine Lust habe jung zu sterben. Nach zwei Wochen Ampelpause merke ich andererseits auch immer sofort, wie unglaublich scheiße das Leben ohne Grünphasen ist. Es ist ja schon mit Ampeln scheiße…

Und übrigens, warum will ich nicht jung sterben? Ich will noch einmal mit der tollsten Frau von Welt wo gibt sanft im schummerig-gelben Licht einer Ampel einschlafen. Einmal.

7 Gedanken zu “Hamburg Rot-Gelb-Grün erklärt Ampeln

  1. MauriciusQ schreibt:

    Der letzte Satz ist zu sehr Rolf, ansonsten stimmt´s im Prinzip.

    Wobei generell etwas zuviel Schwülstigkeit drin ist, wo Hass hingehört.

  2. Anonymus schreibt:

    „Ich bekam mehr und mehr Probleme damit, dass Leute die litererarische Figur MauriciusQ 1:1 mit Marc Quambusch gleichsetzten.“

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