Die fünf Liter des Hofffiebers

Wie bereits im Vorbericht erwähnt, war Horst-Kevin am vergangenen Freitag nicht alleine bei The Hoff, sondern durfte zu allem Überfluss auch noch jemanden mitnehmen. Neben dem Gastbericht dieses Begleiters – wir wollen ihn der Einfachheit halber im Blog ab jetzt Kompetenzel nennen, gibt es auch noch dessen ganz eigene (fast) wahre Geschichte des Abends zu erzählen. David Haselhoff wird es irgendwann am Abend höchstpersönlich feststellen und singen: Jeder kann ein Held sein, wenn er nur möchte. Der Kompetenzel ist an diesem Abend definitiv zum Helden geworden. Wir wollen uns dabei grob an Jürgen von der Lippes „Die fünf Stufen des Alkoholgenusses“ halten, um euch dieses Drama in fünf Litern adäquat aufzubereiten.

Der erste Liter:

Nachdem du deine beiden heute abzugebenden Hausarbeiten natürlich wieder mal viel zu spät begonnen hast, musst du bis kurz vor knapp ackern wie ne Hafendirne um fertig zu werden und schaffst es selbstverständlich nicht, den Zug um 19:06 ab Essen Hbf zu erreichen. Da das Konzert aber bereits um 20 Uhr beginnt, entscheidest du dich kurzerhand, mit dem Auto nach Oberhausen zu fahren. Eine ausgezeichnete Idee, schließlich hast du im Kofferraum noch einen Kasten Bitburger. Zwei Flaschen davon kloppst du dir auf dem kurzen Weg vom Parkplatz zur Halle in den Kopf. Was drin ist, ist drin. Und außerdem lässt sich ein Hasselhoff-Konzert anders gar nicht ertragen. Zum Glück triffst du unterwegs auf deine Handballkumpels, die dir berichten, dass auch dein Bruder anwesend ist. Eine überraschende Neuigkeit, denn immerhin wurde dieser noch am selben Morgen operiert.

Der zweite Liter:

Um Punkt 20 Uhr bist du endlich drin. Du musstest zwar dein letztes – und bereits drittes – Bier vor der Halle eben schnell wegexen, aber was solls. Du hast es wieder mal pünktlich geschafft. Zur Belohnung steuerst du den ersten Bierstand an, der deinen Weg kreuzt. Jetzt bist du für das Konzert gewappnet. Und es geht auch prima los, The Hoff beginnt natürlich mit „Looking For Freedom“. Schon mal ein Lied, das du kennst. Danach spielt er seine Version vom Eisbärenlied. Du findest es durchschnittlich und eher daneben, dass The Hoff „einfach alles covert“. Andererseits bist du wenigstens umsonst reingekommen, also machst du dich über die Leute lustig, die für den Scheiß bezahlt haben. Zum Beispiel dein Bruder…

Der dritte Liter:

Es versteht sich von selbst, dass du jetzt ziemlich oft pissen musst. Außerdem haut dich das Konzert nicht so vom Hocker, dass du Angst hättest etwas zu verpassen. Also trinkst du, einmal draußen, noch schnell ein Bier am Bierstand mit dem netten jungen Mann, den du soeben kennengelernt hast. So kannst du ohne doppelt laufen zu müssen auch noch ein weiteres Bier mit reinnehmen. In der jetzt folgenden halbstündigen Pause begrüßt du deinen Bruder. Du beschließt, das Auto heute mal stehen zu lassen und dich von ihm und seiner Freundin mitnehmen zu lassen. Du freust dich schon auf den zweiten Teil des Konzerts und trinkst mit den Kumpels deines Bruders schnell noch ein Bier.

Der vierte Liter:

Mittlerweile hast du alle deine Sitznachbarn kennengelernt und animiert, mal mehr mitzugehen. Viele Zuschauer sind mittlerweile nackt und machen eine Polonäse in den Gängen. Auf der Bühne singt The Hoff erneut das Eisbärenlied. Du findest es spitze und singst so laut du kannst mit. Leider ist das Konzert kurz darauf beendet. Du kannst es nicht begreifen und forderst noch lautstark eine Zugabe, als alle anderen bereits gegangen sind. Wenigstens hat dir der Arsch in der Reihe vor dir dein Handy zurückgegeben bevor er gegangen ist. Das musst du in der ganzen Aufregung irgendwie verloren haben. Bevor du ins Auto deines Bruders steigst, holst du dir noch schnell ein Bitburger aus dem Kofferraum deines Autos. Außerdem kündigst du an, dein Auto nächste Woche auf jeden Fall zum TÜV zu bringen, denn dir ist natürlich bewusst, dass dieser bereits seit Dezember abgelaufen ist. Auf der Rückfahrt führst du mit deiner Schwägerin ein angeregtes Gespräch über das deutsche Bildungssystem. Du weißt genau, dass das deutsche Abitur früher im Ausland richtig viel wert war. Schade, dass alles immer schlechter wird…

Der fünfte Liter:

Der Abend endet eigentlich wie immer. Du hast zwar keinen Cent mehr in der Tasche, beschließt aber trotzdem noch ins Rullich zu gehen. Es versteht sich von selbst, dass du dir beim Würfeln keinen abnehmen lässt. Immer wieder forderst du lautstark Musik von The Hoff. Das Konzert war schließlich das Geilste, was du jemals erlebt hast. Du fühlst dich außerordentlich stark und kündigst an, den Capitano beim Schocken zu vernichten. Nachdem auch das geklappt hat, verschüttest du dein Bier über den ganzen Tisch. Vielleicht bist du jetzt doch ein klitzekleines Bisschen betrunken, was man dir aber bestimmt nicht anmerkt. Du beschließt, mit dem nächsten Nachtexpress nach Hause zu fahren. Immerhin musst du morgen den nicht funktionierenden Scheinwerfer und den platten Reifen deines Autos reparieren lassen. Ein wundervoller Abend geht zu Ende, The Hoff ist für dich der Allergrößte.

Ein Gedanke zu “Die fünf Liter des Hofffiebers

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s