„Hoppen ist des Biches Lust“, wie professionell sich dieses bekannte Volkslied umsetzen lässt, zeigte Teilzeitfan Horst-Kevin an den beiden vergangenen Freitagen einmal mehr eindrucksvoll, als er die Flutlichtspiele der beiden rot-weißen Ruhrgebietsnachbarn besuchte. Zunächst wurde unter Aufsicht des ehemaligen Bich-Notars Prof. Dr. Benjo „Seit 20 Jahren stehe ich hier“ Gerner und mit freundlicher Begleitung eines Tischtenniskollegen vom Herbstmeister der Tischtennis-Verbandsliga MTG Horst der NRW-Liga ein Besuch abgestattet. Seine enorme Kompetenz konnte der Tischtennisprofi bereits am Hbf unter Beweis stellen, als er den Südausgang nicht fand. An der Tankstelle am Stadion beim obligatorischen Bier vorm Spiel glänzte er dann durch den Erwerb einer Flasche Veltins. Unter diesen Voraussetzungen konnte das Spiel natürlich nur bestens werden. Lediglich drei Glühwein, 4 Toilettengänge und gefühlte 34 Fußballweisheiten von Dr. Gerner später hatte RWE das Spiel dann auch schon locker mit 4:0 für sich entschieden. Unterlegener Gegner des Spiels war übrigens der 1.FC Kleve, der sich meines Erachtens selbst für NRW-Liga-Verhältnisse unfassbar schlecht präsentierte und der einzig und allein durch eine Provokation des Torwarts der Heimfans kurz vor Anpfiff auffiel. Glücklich über den Sieg der Rot-Weißen entschied ich kurzerhand in heiliger Manier, dass ich sicherlich noch Auto fahren könnte. Da der Jurist an meiner Seite kaum ernstzunehmende Einwände vorbringen konnte, fuhr ich uns auf glatten Straßen gewohnt sicher auf eine Privatparty, auf der wir den Abend ausklingen ließen.
Nur eine Woche später ging es dann mit dem fettesten Bich aller Zeiten ins altehrwürdige Niederrheinstadion in Oberhausen, um dem Spiel RWO – Alemannia Aachen beizuwohnen und dem Freitag Abend einen Sinn zu geben. Bereits im Bus zum Stadion konnte ich dann lernen, dass der gemeine Oberhausener sich „an der Eichel gekitzelt fühlt“, wenn ihn die Aachener als „Ruhrpottkanacken“ bezeichnen. Aber die „Scheiß Grenzländer“ sind ja leider so doof, die verstehen das ja sowieso nicht. Leider war es an diesem Tag wirklich arschkalt, ein Problem, mit dem auch der professionell geführte Zweitligaverein aus Superhausen zu kämpfen hat:
Auch dem jungen Mann hinter uns war diese Tatsache offenbar zuwider und er konstatierte, dass er bei diesem Scheißwetter keine Lust hätte, Fußball zu spielen. Als wir einwarfen, dass auf der Tribüne stehen ja auch nicht besser ist und einem dabei noch viel kälter wird, erwiderte er: „Ja, aber auf der Tribüne kann man die ganze Zeit saufen“, worauf wir ihm Recht geben mussten. Es gibt eben immer Menschen, die schlauer sind als man selbst. Das Spiel begann mit einer netten Protestaktion der Aachener gegen Verbote von Pyrotechnik im Stadion, von welcher ich folgendes eindrucksvolles Bild schießen konnte:
Bei meinem ersten Zwischenfazit nach drei Minuten konnte ich noch von einem rassigen Zweitligaspiel mit Torszenen auf beiden Seiten sprechen – ein Eindruck, der sich leider in den kommenden 87 Minuten nicht ansatzweise bestätigte. Das Spiel war einfach nur schlecht und wir froren uns den Arsch ab. Wenigstens zahlte sich in der zweiten Halbzeit der Wechsel zu den Meckeropas auf die überdachte Tribüne etwas aus, dort war es eigentlich ganz lustig. RWO verlor das Spiel sang- und klanglos mit 1:2 und Fußballgott Terranova – von den Opas vehement gefordert – holte sich 10 Minuten nach seiner Einwechselung eine rote Karte ab. Das einzig Positive war, dass wir auf dem Rückweg die einfahrende S-Bahn nicht übersahen und so früh wieder in heimischen Gefilden waren. Nächstes Mal gehen wir wieder hin!
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