Und der Wahnsinn geht weiter!

Auch mit zwei Tagen Abstand kann ich mich einfach des Eindrucks der Unbesiegbarkeit nicht erwehren. Unfassbar ist eine viel zu wage Umschreibung für all das, was die Fußballbundesliga zur Zeit in dem gemeinen Vierling auslöst. Der magische BVB gewinnt einfach jedes Spiel – egal, ob man einen Rückstand drehen muss oder einfach mal kurz vor Schluss dem Gegner den Siegtreffer einschenkt. Dazu patzt die Konkurrenz in schöner Regelmäßigkeit und der vermeintliche Meisterschaftsanwärter aus der DDR des Ruhrgebiets muss sich sogar von den Kaiserslautern Fans (sorry Kai-Uwe) als Schießbude und Pleitegeier verunglimpfen lassen.

Das einzige was die BVB Fans unter unseren Lesern, also sicherlich achtundneunzig Prozent (die anderen zwei Prozent kommen wegen der Pornotitel auf unsere Seite), noch eine zusätzliche Freude bereiten wird, ist die nun folgende Aufarbeitung der Geschehnisse am Wochenende.

Unter normalen Umständen wäre der Freitag sicherlich mit einigen köstlichen St. Audern an der Hafenstraße eingeleitet worden, hätte nicht eine Familienfeiereskalation im Hause Bertram auf der Tagesordnung gestanden. So legten die Bichvierlinge die berühmte „Hoppen – das geilste der Welt“ Fahne in die vertrauenerweckenden Tischtennishände des weltbesten Vierlings, der diese unter Aufsicht des Staranwalts Ben Jo Gerner kompetent und konsequent gegen die Angriffe der Uralt-Ultras (Super Name) verteidigte. Ein eventueller Bericht wird von mir gleich in der Mittags“pause“ angestoßen werden.

Während also der Fünftligaprimus Rot-Weiss-Essen die Tabellenspitze behauptete, erlebten der tapfere Snör Bertram und ich ein Abenteuer in der Eifel, welches sich unter anderem auf den Seitenstreifen der A1 abspielen sollte. Bekanntlich schläft Euer Schnurzel ja gerne länger, und dementsprechende zollte ich den Strapazen dieser Erlebnistour selbstverständlich am nächsten Morgen Tribut, als mich der Vieraugenbich um 10.29 durch einen Anruf weckte, um mir mitzuteilen, dass der verabredete Zug um 10.29 bereits eingefahren sei…

Dank einer sportlichen Meisterleistung und dem Lord Izzlo würdigen Fahrstil des tapferen Rächer der Gerechten schaffte ich es aber, das übrige Bichumfeld für die 10.53 Verbindung im bekannten Raucherbereich (frisch geduscht und mit geputzten Zähnen!!!) komplettieren und pünktlich zu einer Fanversammlung in Dortmund zu erscheinen. Leider war das Fahnenschwenkertreffen bei meiner Ankunft bereits beendet, aber die Ski- und Vieraugenbich haben mich kompetent vertreten, so dass mein Fehlen im Nachhinein wohl aus Gewichtsgründen auffallen wird.

Nach einer kurzweiligen dreistündigen Diskussion rund um verschiedene Fanbelange und einem kurzen Redaktionstreffen konnte ich pünktlich zum Anpfiff der zweiten Halbzeit noch die Sonne erreichen, um immerhin eine halbe Stunde bei der Demütigung des stadtgewordenen Prekariats zusehen zu können, bevor es mitsamt Patenonkel und Cousin(e) Richtung Westfalenstadion ging. Dort hatte der Reiseleiter Bier-Gerdi noch einen weiteren Onkel, einen weiteren Cousin (ohne Stimmbruch), einen tapferen Snör Bertram und Gargamel in der Roten Erde versammelt.

Die schwierigste Hürde des Tages sollten die Terrorverhinderungseingangskontrollen darstellen. Nicht nur standen die Fans bis auf(!) die Strobelallee und der Ordnungsdienst war sowieso kaum in der Lage jeden vernünftig zu kontrollieren- die Sicherheitsexperten hatten sich für die bin Ladens unter uns auch noch eine weitere Schikane überlegt. Da ja Schläfer häufig ihren Sprengstoff wohl wissend über den Nordeingang in die Südostecke transportieren, sollte man heute mit Südostkarten nicht am Nordeingang das Stadion betreten dürfen. Dieser äußerst sinnvollen Maßnahme fielen dann leider auch der Leibhaftige samt Sohn zum Opfer und durften nicht mit uns in den Tempel (Yeah).

Nachdem wir irgendwann endlich alle unter der Südtribüne standen, waren es auch nur noch wenige Minuten bis zum Anstoß, so dass sich die fast die komplette Reisegruppe für einen Ausflug an den Zaun in Block 12 entschied, damit die Halbwüchsigen unter uns auch in den Genuss vereinzelter Spielszenen kommen sollten. Nur mich verschlug es an die übliche Stelle in Block Drölf, wo ich heute tatsächlich fast das komplette Spiel sehen konnte. Großes Lob an dieser Stelle an die Konfettiaktion von The Unity und wenig Lob an die Stimmung im Stadion, die ich mal wieder als unwürdig – besonders ob der zur Zeit gezeigten Leistungen – empfand. Ging es am Anfang, sogar trotz Rückstand noch recht laut zu, kehrte nach der Führung viel zu viel Routine und Abgestumpfheit ein – so fühlt sich also der Fan in München…

Das Spiel unserer Borussia allerdings euphorisierte mich so sehr, dass ich nach dem Spiel zuerst gut-gelaunt den ebenfalls glücklichen Rest der Familie aufgabelte und wir dann genauso gut gelaunt den Sonderzug nach Oberhausen verpassten. Dies stellte sich allerdings als Glücksfall heraus, da wir im Regelzug dann noch zwei Sportkameraden vom Sportclub 1904 begegneten, die sich noch trotz auffällig unauffällig mitgeführtem Totschläger zu unserer Unterhaltung von irgendwelchen älteren Semestern noch schön was vors Brett hauen ließen und damit einen angemessenen Polizeieinsatz am Oberhausener HBF provozierten.

Vom Bierdurst getrieben, wurden wir der Szenerie aber bald überdrüssig und eilten zum Haus meines Patenonkels, wo meine Cousine ihren Geburtstag feierte. Der guten Bewirtung mit Mettwurstbrötchen (typisch Oberhausen), Pizza (nie wieder!!!) und köstlichem KöPi gilt unser Dank und trotz einer Odysee mit den Nachtexpressen des Ruhrgebiets erreichte ich dem Schutzpatron der Jäger sei dank mehr oder weniger pünktlich die JHV von Borussia am nächsten Tag. Da diese ereignislos von statten ging, erspare ich Euch Details.

Deutscher Meister wird nur der BVB!

Ein Gedanke zu “Und der Wahnsinn geht weiter!

  1. Leibhaftiger schreibt:

    toller Kommentar zu den Barrieren der BVB-Contoler; man solte diesen Panneköppen mit einer Veröffentlichung bei Wicky-leags (oder so ähnlich drohen). Interessanterweise konnte ich mir in der halbzeitpause mit meinem – extra dafür angeschleppten – Schweizer Taschenmesser die Fingernägel sauber machen

    viel Spaß heute abend beim Frieren; Lara geht interessanterrweise bei -8°C in den outside pool (aber mit Mütze)

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