Der Leine-Teil – Von der Leine an die Seine Teil II

Um mein Versprechen von gestern zumindest annähernd einzuhalten, gibt es an dieser Stelle nun trotz knurrenden Magens und akuter Sucht nach der aktuellen GeekMe Challenge schnell alles Wesentliche zum Ausbau der Tabellenführung in Hannover.

Da sich das gesamte Wochenende ähnlich ruhig wie die Rückfahrt aus Paris abspielte und auch noch Amateure und Bundesligakonferenz am Samstag geschwänzt wurde, brach das adipöseste Viertel Eurer Helden ausgeruht und voller Tatendrang am Sonntag Morgen zu einer äußerst humanen Zeit in Richtung Lieblingsraucherbereich auf. Bewaffnet nur mit zwei Leberwurststullen (Hinweis für die Sparwüchse: Mein Lieblingsmöhrenbrot ist bei Netto 30 Eurocent oder 60 Pfennig günstiger als im Bonzenedeka gegenüber) und einer Flasche Wasser traf ich dort auf den Rest der Reisegruppe, die sich aus bis auf ein, zwei Ausfälle aus den üblichen und allseits bekannten Verdächtigen rekrutierte. Da der große Rest unserer Mitfahrer erst in der Bierhauptstadt zustieg, konnten wir recht bequem sitzen und verlaberten auf gekonnte Bichart die erste Etappe bis zur Hooligan-Drehscheibe Minden.

Da es vermessen wäre beim Unternehmen Zukunft so etwas wie menschliche Intelligenz zu vermuten, sollten wir dort also wieder in die rappelvolle S-Bahn steigen, womit endlich geklärt wäre, dass das S wohl nicht wie fälschlicherweise an dieser Stelle behauptet für „Sonderbahn“ sondern für Sardinenbüchse steht. Glücklicherweise bekam ich auch keinen Sitzplatz und durfte fortan meinen Prachtkörper direkt an der Eingangstür zur Schau stellen. Müßig zu erwähnen, dass an an jedem Baum nicht nur gehalten wurde, sondern sich auch tatsächlich noch normale Menschen (heute nehmen die Selfreferences aber echt überhand – dieser lohnt sich aber, im Gegensatz zu den anderen 😉 ) erdreisteten, den Zug Duisburger-Tunnel-gerecht zu füllen. Den Vogel schoss dabei ein rüstiger Rentner ab, der trotz Gegenwehr der Fans einfach den Türrahmen packte und sich mit purer Muskelkraft durch die Jungs ins Innere zog – Respekt!

Irgendwann erreichten wir dann auch die nass geschwitzt die niedersächsische Lenametropole, wo die verstreute Reisegruppe – müßig zu erwähnen im ersten Raucherbereich – wieder zusammenfand. Nach kurzweiliger und äußerst nachhaltiger Stadtführung durch das szenekundige Kackfass kehrten wir noch schnell in der kulinarischen Vorzeigeadresse der Stadt ein, wo sich einige mit leckerer Pizza und anderer mit hausgemachtem Mirkowellenjägerschnitzel den Wanst vollschlugen, bevor wir nach Litschyschorle, Kinderriegel und Gewaltmarsch endlich das Stadion erreichten.

Dort schnell die obligatorischen Kartendeals erledigt und dem erkrankten Karaokesänger und Blogosphärenkamerad Hinni zu seinem optimalen Lebenswande gratuliert und auf ins Vergnügen. Glücklicherweise hatten uns der Kartoffelkönig und der Erbauer sämtlicher deutscher Bildungsinstitute noch einige Plätze freigehalten und so konnten wir in trauter Einigkeit ohne Fahnensichtbehinderungen die Demontage der Hannoveraner verfolgen. Wo in der Euroleague noch manchmal die Abgeklärtheit fehlte, kann man in Bundesliga ob der Leistungen unserer Elf nur mit der Zunge schnalzen – wenn es überhaupt etwas zu bemängeln gibt, dann die Chancenverwertung, worüber man zugegebenermaßen bei einem 4:0 Auswärtssieg großzügig hinwegsehen kann. Die wiederum in Scharen angereisten Fans des Ballspielvereins verfielen auch in ekstatische Zustände und so war man die ganze Zeit hinüber eigentlich Herr im Haus. Auf „Gäste“seite ist lediglich das peinliche „Schwarz-Gelb schottern“ Spruchband in Erinnerung geblieben – toll, dass die Antifaalertaantiakw BN wenigstens die Steine in unserem Gleisbett gelassen hat – andere hatten da wohl weniger Glück. Die Bichs werden trotzdem weiterhin Müsli essen und Atomkraft verabscheuen.

Der verständlicherweise euphorische Mob sammelte sich nach dem Spiel vor dem Block und ohne Vorkommnisse schlenderten wir zum Bahnhof in Linden. Da die anwesenden Freunde und Helfer wohl heilfroh waren, die friedlichen Fans statt der Castor-Chaoten zu eskortieren, kann man den Beamten heute auch mal keine Vorwürfe machen – sieht man mal von der Tatsache ab, dass im weiteren Verlauf der Reise im proppevollen RE1 mal eben ein komplettes Abteil für die Hunde und „Gefangenen, die wir noch machen werden“ (O-Ton) abgesperrt wurde.

Wir wurden glücklicherweise nicht Opfer dieser staatlichen Willkür und konnten uns die gesamte Rückfahrt auf Appolinaris in Flaschen und frische Spiegeleier freuen. Ein furioses Spiel und eine gute Tour – abgerundet noch von den edlen Spendern eines köstlichen St. Auders (ich meine, ich hätte den Namen in der Bahn aufgeschnappt, sonst korrigieren), eines vorzüglichen KöPis, einiger vielsagender Bilder bei Facebook, einer Packung Taschentücher und den Getränkeorganisatoren in Linden, die sogar Wasser ohne Kohlensäure für meinen empfindlichen Magen organisieren konnten.

Wann spielen wir endlich wieder?

2 Gedanken zu “Der Leine-Teil – Von der Leine an die Seine Teil II

  1. C.B. aus E. schreibt:

    Es sei hier kurz auf längst vergangene Zeiten in den Wohnstuben der Familie von der Gathen- Schöler in Oberhausen hingewiesen.
    Vielleicht kommste jetzt darauf, wieso ich dich noch einordnen konnte 😉

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