Die folgende Geschichte ist wirklich wahr, und mit wahr meine ich, erlogen. Es ist alles erlogen, aber es sind unterhaltsame Lügen, und ist das letztendlich nicht die echte Wahrheit? Die Antwort lautet: Nein. Aber ich werde mich bemühen. Vor mir liegt ein französischer Fahrzeugschein, mein Daumen und Unterarm sind blutig – der Bichblog wird euch aufklären! Unsere Geschichte beginnt an einem Samstagmorgen in einer kleinen Stadt namens Tremonia. Nein, sie beginnt 35 km westlich im beschaulichen Assindia (nicht Asikinder!).
Dort trug es sich zu, dass ein adipöser Junge sein wochenendliches Glück mit Verkehrsmitteln zur Perfektion trieb. Stufe 1: Kettenbruch am Fahrrad. Der Hubich sollte einfach zurück an den Spießbraten und Flickzeug Flickzeug sein lassen. Dies sollte jedoch kein Stolperstein für das nächste Konzert auf unserer Powertour 2009/10 darstellen und so erreichte man sicher den berühmten Raucherbereich am Weltkulturhauptstadtbahnhof. Dass der Regionalexpress danach auf der Strecke im Nichts einfach mal auf freier Strecke stehen bleibt ist per se nichts Ungewöhnliches, dass zu nachtschlafender Zeit dann ein „Olaf, wir haben Bremse!“ durch die Gegensprechanlage des Zuges schallt sehr wohl.
Der Grund für Stufe 2 war die Wattenscheider Dorfjugend, die selbst 165 Tage nach dem Zwischenfall immer noch nichts aus dem Tod von Robert Enke gelernt hat. Vor allem nicht wie man es richtig macht. Wenn man nach einem Suizidversuch nicht einmal blutet, der Zugbesatzung aber fast eine Stunde Standzeit aufgedrückt hat muss man das Ganze einen vollen Erfolg nennen! Ich durfte mir das ganze Prozedere aus Bochum angucken und musste mit U- und S-Bahn voller normaler Leute gen Iron City reisen. Mit Marco Polo Tours in die Stadt der Reichsparteitage! Die Tour war aber schon nach 5,5 Liedern vorerst beendet! Über der Sauerlandlinie lagen dichte Ausläufer der berühmten Aschewolke mit katastrophalen Folgen für unseren High-Tech-Bus. Aber selbst Schuld wenn man sich nicht auf die Anweisungen hält und mehr als 3000 m am Stück zurücklegt. Wir konnten die Asche riechen. Wir konnten den Qualm sehen. Und dann brannte der Bus (Stufe 3).
Eigentlich hat nur das Umfeld von Krümmer und Auspuff stark gequalmt, aber ein ausgebrannter Bus erzeugt doch direkt eine viel höhere Aufmerksamkeit. Es bedarf endlich eines gesellschaftlichen Umdenkens! Stoppt den Bau neuer Vulkanen! Vulkane? Nein danke! Es gab aber auch die Vermutung Marinus van der Lubbe habe den Bus angesteckt. So ein Parkplatzintermezzo zur Rölveder Mühle im Morgennebel lädt natürlich zu allerhand Unfug ein. Wir haben endlich das Fahrzeug gefunden dessen Autoschlüssel Alfred Jodocus Kwak auf unserer Terror-Tour nach Weiden zum Fundbüro gebracht hatte. Der Inhaber wird sich auf jeden Fall freuen, vor allem weil wir sein Fahrzeug so gut aufgeräumt und technisch wieder in Schuss gebracht haben. Aber jeder hat eine fünfte Chance verdient. Auch Mieß-Reisen. Schließlich ist niemand derart professionell eingestellt und singt morgens zu Schichtbeginn gemeinsam das Unternehmensmottolied.
Deshalb einfach mal Mut zur Lücke haben und mit dem feuerroten Ersatzbus weiterfahren. Wundert mich, dass so ein Bus für eine Auswärtsfahrt erlaubt wurde. Da TU Force One aber kein Klo und keinen CD-Player hatte und Pommesverbot ausgeprochen wurde war für eine Häfte des Bichumfelds die Nummer mit dem Bier erstmal durch. Die andere Hälfte war in das schwatzgelbe Ewald-Mobil geflüchtet und durfte sich dort zulabern lassen. Ausgleichende Gerechtigkeit! Deshalb war in unserem Bus eher Entertainment durch Witzestunde (Was ist grün und auf der Flucht? Der Gewürzschurke!) und Akinator angesagt. Der kleine Muck treibt den Frevel aber auf die Spitze. Wie kann man denn bitte in Fragen stellen ob Gotto eine Figur der Bibel sei? Ketzerei!
Über denkwürdige und traurige Schauplätze war dann auch recht spät das Reichsparteitagsgelände erreicht wo sich der gierende BVB-Anhang wie der einleitende Selbstmorddilettant auf die von The Unity erdachten Motto-T-Shirts stürzte. Eben jene T-Shirts, die ein Signal für den Erhalt von Fankultur setzen sollten, trug nach dem Spiel auch die feiernde Mannschaft. Ein tolles Zeichen, denn die Jungs haben sich wirklich und verdient gefreut. Borussia spielte, wie es an diesem Ort gehört, flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl. Insgesamt hieß es am Ende aber leider wieder Zittern. Zum Glück ereilte uns nicht so ein durch Dummheit verschuldetes Schicksal wie gegen Super-Hoffe. Ein Dortmunder Jung konnte natürlich wieder mal nicht genug bekommen. Unverständlich warum Marcel an Wochenenden immer die Erbse tragen darf.
Nach dem Spiel noch eine kleine Stärkung in Form von Pizza, Kinderwurstbrötchen und Eis. Dies sollte eine ad äquate Grundlage für die später zum Dank an Gotto konsumierten Kloppfergaben darstellen. Gustav Stresemann, Karl Liebknecht und der Esbjerger Fischfiletierer hatten gemeinsam den Endsuff ausgerufen! Da es ja immer noch kein Klo gab standen Destilate weiterhin höher im Kurs als Bier. Brot, wenn auch nicht in flüssiger Form, stand aber dennoch, zumindest lyrisch, im Mittelpunkt der niederländisch-dänisch-aplerbeckischen Beatbox-Truppe. Musikalisch untermalt von Antenne Bayerns Klassiker-Hitmix. Eine weitere Nebenerscheinung des fehlenden Klos und dem knallhart durchgesetzten Rauchverbots waren die etlichen kleinen Pausen. Diese dürften vor allem die uns eskortierenden Mongos vom USK gefreut haben, denn wir steuerten natürlich mindestens jede halbe Stunde einen der 1312 schnuckeligen bayerischen Fickerparkplätze an. Aber so ist das halt wenn man unbedingt das weltgrößte und -beste Bundesland verteidigen muss und meint wir wollten dem Bayerischen König ans Leder.
Natürlich gab es, nachdem die montagna chassalla bewältigt waren, auch nochmal ein Gimmick für die Automobilisten. Eigentlich seltsam, dass trotz der Abwrackprämie so viele Autos auf den Autobahnen verloren werden. Um auch diesen verzweifelten Inhaber das Wiederfinden zu versüßen wurde auch dieses Gefährt verschönert. Leider wurde dieses Entgegenkommen nicht gewürdigt und ich wurde Opfer einer heimtückischen Sicherheitseinrichtung! Es wurde spät und später, und schlussendlich hab ich es dann doch wieder geschafft einen 90-minütigen Kick auf eine genau 24-stündige Exkursion aufzublasen.
Gegrüßt seien am Ende der Enkel von Opa Luscheskowski – Wir schulden dir nur Dank – und Birdac Ilie aus Champdeuil – der schuldet der Euro-Consultants-Autoversicherung sicher ein wenig Geld.
Hey we’re going to Europa! Novosibirsk steht übrigens im russischen Pokalfinale…
P.S.: Sollten optische und oder genetische Fingerabdrücke gefunden werden – ich bins nicht gewesen! Der Straftatbestand „Grober Unfug“ ist leider abgeschafft.
Don’t worry about a thing cause every little thing gonna be all right!!!!
Wo bist du nur geblieben? Du kennst Preussen Münster schon seit Freitag um halb sieben. Du warst bei keinem Spiel dabei, nur einmal warst du da. Opa Kulligowski ist jetzt Ultra von Münster…
Dă-mi înapoi maşina mea! Fascişti! Voi ucide pe toti!
Autoknacker Szene Bich!