Das ereignislose Wochenende hat Scholle mal wieder eloquent aufbereitet – Fußball ist manchmal doch nicht gänzlich unkeckig:
Geliebtes Bichumfeld!
Ich beginne diese Zeilen ohne jegliche Erinnerung an den gestrigen Abend. Ich kann mich einzig daran erinnern, dass wir nach dem glorreichen Sieg unser Eunuchenmannschaft noch zu einem traditionellen Osterbrunch eingekehrt, beim Eiertrullern bei einem halben Stößchen dann etwas versackt sind und um 19 Uhr angeblich alle betrunken waren. Spießergesellschaft, als wenn es an einem Ostersonntag nichts Besseres zu tun gibt. Wenn jemand andere Erkenntnisse in den heutigen Tag gerettet hat darf er sie gerne in diesem gemütlichen Familienblog kund tun.
Aber beginnen wir die Car-Woche und das Osterwochenende chronologisch:
Am Mittwoch fuhr uns das sympathische Hubertmobil nach Wiesbaden in die blecherne Sprudelwasserarena. Am Donnerstag kreuzten wir mit den Ultras von die Elche ungewöhnlicherweise mal ein Eishockeyspiel in Dortmund. Wusste aber nicht wirklich zu gefallen: Sämtliche Klänge aus der Kurve sind vom Fußball adaptiert, also vom RXE geklaut, der Spielverlauf ist zu schnell, man kennt die Regeln nicht und ne Schlägerei gab‘s auch nicht. Da war das UEFA-Cup-Spiel im Anschluss in Begleitung eines Fangetränks doch wesentlich attraktiver. Glücklicherweise war mir zu einer seriösen Zeit jedoch übel, sodass ich direkt nach Hause fuhr und nicht noch wie der Zitteraal in den Gentlemen’s Club des Edelleckers einkehrte. Dort ging es selbstverständlich um Manieren, den Würfelsport und andere pikantere Angelegenheiten des Capitans.
Der Carfreitag stand natürlich ganz im Sinne der Tradition. Der Bichhaufen schnappte sich seine Calibras, Corrados und Sierras und düste nach Paderborn um ein paar Reifensätze zu verblasen. Leider bekam Team-Green davon Wind und musste mal wieder den Spielverderber spielen. Freie Fahrt für freie Bürger! Autofahrer sind keine Verbrecher! Mussten wir also Umswitchen und unseren Kulturground für März nachholen: RuhrMuseum! Wusste zu gefallen was dort in der alten Kohlewäsche von ZV 1/2/8/12 zusammengetragen ist. Kann man auf jeden Fall wieder hingehen. Leider findet man als gewiefter Bich dann doch hier und da einige Fehler, die aber pflichtbewusst gemeldet wurden und sicher mittelfristig behoben sind.
Der Sonnabend begann mit einem köstlichen Selbstversorgerfrühstück (inklusive Kakao!) woran man sich auf jeden Fall gewöhnen kann. Schon beindruckend wie die dankenswerten freiwilligen Hände uns immer wieder bewirten. Herzlichen Dank dafür! Zwei Freunde konnten leider nicht in den Genuss dieses Mahls kommen. Amateur-Tom wollte lieber den Eckernförder SV weghoppen und der gemeine Hubich war einfach weg. Nachdem dieser schon am Donnerstag der Kreuzigung des heiligen St. Pennematz gedacht und angeblich am Freitag schon wieder am Nektar genascht hatte war kein Lebenszeichen von ihm zu kriegen. Zum Spiel war der Komatöse dann aber immerhin da.
Als Dank für meine regelmäßigen Normübererfüllungen unter Tage durfte ich das Spiel mit VIP-Karten besuchen. Ganz andere Welt wenn man es sich vor und nach dem Spiel und auch noch in der Halbzeitpause gut gehen lässt und anstatt der rund 3 Stunden im Block nur rund 75 Minuten auf seinen Ledersitzen das Spielgeschehen verfolgt. Eine beindruckende Erfahrung die Süd und das Spiel von solchen Superplätzen zu genießen. Ist aber nicht meins. Da steh ich lieber mit den Jungs in der Kurve! A propos Jungs: Wo war eigentlich die gelbe Mauritius? Die Zaunfahne hing auch nicht! Da nimmt wohl jemand den BVB nicht ernst genug.
Der Spieltag und unser Spiel selbst waren natürlich eine Offenbarung. Schon geil wenn man als Borussia Dortmund eine Mannschaft von internationalem Rang phasenweise deklassiert und offensiven und erfrischenden Fußball spielt. Das kennen wir noch anders. Zu allem Überfluss schnuppern wir jetzt auch noch an der Champions League. Unglaublich wenn man mal ein halbes Jahr zurückdenkt. Der BVB auf Platz 15! Folgerichtig eskalierte es nach diesem megawichtigen Sieg völligst! Während draußen noch die Sonne schien wurde schon auf den Tischen getanzt. DJ Heiner hat halt ein feines Näschen dafür die Masse mit abwechslungsreicher Musik in Ektase zu versetzen.
Wem die bierig-verschwitzten Schmierbäuche zu asozial waren konnte sich im Separee politischen Diskussionen hingeben. Leider war diese nach meinem Schock-Aus-Argument von Adam Smith relativ verfahren und weil die Eskalationsstufe schon recht früh erreicht war ging der Abend auch dementsprechend recht früh zu Ende. Da hat Familie Vierauge was verpasst zumal es ein weiteres Beispiel für regionale Solidarität im Ausland zu bestaunen gab. Zulus und Steamers halten im Ausland zusammen. Ehrensache! Die Jungs wollten eigentlich zu einer Bücherverbrennung gehen, sind dann aber irgendwie an der Tasse kleben geblieben.
Und weil wir immer noch nicht genug hatten gabs am Ostersonntag noch die Zugabe mit dem Spiel unserer sympathischen BVB-Pferde gegen die Harthwald-Pinguine. Also mit dem besten und zweitbesten Autofahrer der Welt und den restlichen UvdA, die ausnahmsweise mal kein Uffta machten, in die Kampfbahn. Katastrophenkick! Aber Hauptsache gewonnen. Einzig diese Devise hilft noch uns vor dem Abstieg zu bewahren. Hoffentlich rappeln die sich jetzt auf und schaffen es auf das rettende Ufer zumal es in den nächsten Wochen weder Unterstützung von den Rängen, noch von den Profis geben wird. Schon eine Glanzleistung wie stiefmütterlich und ohne jegliche Grundlage wir von DFB und ZIS gegängelt werden.
Im Anschluss begutachteten wir, wie bereits am Anfang geschildert, bei einem kleinen Fangetränk noch die Trümmer des Vorabends. Da ich noch genauso viel Geld wie vorher im Portemonnaie hab dürften beim Schocken die Würfelfee und der Hass der Mitspieler auf meiner Seite gewesen sein. Am Mittwoch geht’s zu den Menschenfressern von Dynamo. Die für diese Strecke prädestinierte U-Bahn kann leider wieder nicht genutzt werden, da für die Rückfahrt aus Tradition grundsätzlich Leerfahrten vorgeschrieben sind oder aber die Waggons mit Edelmetallen und Altkleidern gefüllt sind. Da das Hubertmobil aber mit Zyklon B fahren kann kommen wir dennoch recht günstig und schnell in das Florenz an der Elbe. Vielleicht können wir auf dem Rückweg noch im Grillhaus von Huberts Eltern einkehren. Am Dienstag für RXE-Freunde noch die 14. Neuansetzung des Pokalspiels gegen Speldorf!
Ach eins war noch: Scheiße hats verkackt! Schon wieder keine Meisterschaft, was haben wir gelacht! Die 250.000 Klicks kommen übrigens alle vom Samstag!
Bademäntel überall. Jungs, man kommt ja echt nicht mehr nach 🙂