Geliebtes Bichumfeld,
nach zehn äußerst eloquenten und intellektuell hoffentlich außergewöhnlich stimulierenden Berichten ín Folge von JVL, schreibt heute mal wieder der gemeine Bich für den asozialen Pöbel vor den Bildschirmen. Viel ist passiert und nicht alles kann hier niedergeschrieben werden, daher verweisen wir aus Platzgründen an die links stehenden fleißigen Blogger vom Ballspielverein für einen Bericht aus Köln.
Nun aber zum Wesentlichen, der kommende deutsche Meister empfing am vergangenen Samstag das Hamburger Kanonenfutter, ein gefundener Anlaß für den unter Adipositas leidenden Bich seine Familie samt Umfeld zum ausgiebiegen Samstagbrunch einzuladen. Neben den üblichen Ruhrgebietsköstlichkeiten wurde auch das äußerst süffige Stauder Pils gereicht, was aber bei dem einen oder anderen Gast erst einmal auf wenig Gegenliebe stieß. Der älteste Mensch der Welt informierte uns dankenswerterweise noch über den Treffpunkt des blau-weißen Vizemeisterabschaums, sodass wir gemütlich um 13.30 nahezu ohne Feindkontakt in die Bierhauptstadt reisen konnten.
Im Zug dann die erste skurile Begegnung des Tages, als Herwig und Kai-Uwe, konsequent im Jogginghosenlook (danke für das Foto an Hubert), auf die Mülheimer Altenpflergerszene trafen. Ein munteres Pärchen irgendwo im nicht näher zu definierenden Alter von 40 aufwärts, welches sich die regelmäßigen zahnärztlichen Vorsorgeunteruchungen nicht länger anzutun braucht, saß den beiden Fettschweinen gegenüber und so entwickelte sich selbstverständlich eine angeregte Diskussion über Utopien und Religionsphilosophie. Leider konnten aber nicht alle Mitreisenden mit uns einen Konsens finden, und so erregte sich ein Mitfahrer mit Migrationshintergrund (der Vollständigkeit halber kein Anhänger des Gossenvereins…..) über Herwigs Interpretationen. Schade aber, dass er unser Diskussionsangebot ausschlug und lieber das Abteil verließ.
Nach kurzer Stippvisite in der sTUbe, komplettierte der beliebteste Taucher der Szene nun die illustre Reisegruppe und wir verfolgten gemütlich die Bundesligakonferenz, wobei insbesondere der Ausgleich in Bochum sowie der Sieg „unserer“ Bayern frenetisch bejubelt wurden… Herwig brillierte derweil am Würfelbecher und schaffte es tatsächlich sich den ganzen Tag schadlos zu halten. So ging es nun gelaunt und voller Vorfreude ins Westfalenstadion, wo meine hohen Erwartungen tatsächlich voll erfüllt werden konnten und das sowohl auf dem Platz, wie auch der Tribüne. Der Dortmunder Anhang war heiß, das Stadion kochte förmlich und schrie die Borussia neunzig Minuten nach vorne. Die Partie war klasse und trotz weniger Torchancen auf einem äußerst hohen Niveau. Eigentlich unfaßbar, dass der BVB die nominell deutlich überlegenen Gäste aus der Hansestadt über die gesamte Spielzeit dominierten und fast keine Chance zuließen. An dieser Stelle mal ein großes Kompliment an die Mannschaft!
Einziger kleiner Wermutstropfen ist die Tatsache, dass uns trotz der viel beschworenen Rücksichtnahme wieder überproportional häufig die große Schwenkfahne den Blick versperrte. So verpasste man selbstredend, wie Nelson Valdez ausnahmsweise das Seitenaus verfehlte und den Ball im Netz versenkte. Schade, sicherlich eine Szene mit Seltenheitswert… Wurde man bei dem Versuch in der Halbzeit ein klärendes Gespräch zu führen noch auf die „Definition von Ultra“ verwiesen, so stieß man anschließenden Resumé in der Kneipe doch auf offene Ohren. Bleibt zu hoffen, dass der Konsens länger als 14 Tage Bestand hat…
Aber zurück zu den erfreulichen Dingen des Tages: die Dortmunder Kneipenwirte durften sich sicherlich noch über das ein odere andere zusätzlich verkaufte Fangetränk freuen, die gemeine Bichleber über den ein oder anderen zusätzlich zu verarbeitenden Giftstoff, die Anwohner der Stube über ein wahrhaft wunderschönes Konzert und die Gäste der Bad Taste Party am Essener HBF über außergewöhnlich zivilisierte Gäste, deren Benehmen sich keinesfalls dem Kleidungsstil anpasste.
Alle sehen ein, Du wirst Meister sein!
links ist da wo der dauem rechts ist, also auf der anderen seite von rechts oder?