Trainingslagerbich, Tag 8

Beginnen möchte ich heute mit der üblen Nachrede durch Gotto. Er nannte mich und euch „Die Gebrüder Bitch“! Skandal! Nach Wiederankunft in Marbella (Inkl. Pinkelpause auf der Autobahn, das Cider von der Tanke ggü. vom Stadion war einfach zu köstlich) noch auf einen Abstecher in die Karaoke-Bar am Hafen, für scheiße befunden, wieder zurück und dann im Hotel noch den einen oder anderen Dégestif vernichtet. Es folgte der letzte Tag der Marbella-Exkursion.

Der Morgen begann für einige relativ verkatert, andere reihten sich ein in die Riege von Montezumas Opfer. Schnell die eigenen Klamotten aus dem Chaos gefischt und gepackt, ausgecheckt und ab zum Trainingsplatz. Denn Training ist, auch am letzten Tag noch, Ehrensache! Die Sponsorenedelfans waren auch schon eingeflogen. Volk, auf das man verzichten hätte können, sind wir doch die wahren Edelfans. Aber diese Wertschätzung wird auf Vereinsseite wohl nicht so sehr gelebt. Es wäre ein leichtes gewesen, das Testspiel um eine halbe Stunde vorzuverlegen, war doch bekannt, dass so gut wie alle am heutigen Sonnabend abreisen. Aber nein, die Herren Spieler müssen ja um 14 Uhr zu Mittag speisen. Somit konnten wir nur die erste Halbzeit gucken. Wenn wir die zweite Halbzeit nicht gucken können – dann gibt’s auch keine! So läuft der Hase!

Bei den Gladbachern, die ja ebenfalls in Estepona waren, gab es für die Pauschaltouristen des Fanprojekts sogar noch ein gemeinsames Abendessen mit der Mannschaft. Aber sowas traut man sich wohl beim BVB nicht. Es bestünde ja die Möglichkeit der Eskalation – und am Ende Spieler wie Fans auf den Tischen tanzen – und es den Herren Millionären gefallen könnte. Quel Malheur! Folglich entschwand der Dortmunder Szenehaufen ganz sang und klanglos ohne Verabschiedung während der Halbzeit des Ost-West-Klassikers gegen Cottbus. Die Nachfolger im Paradise of Football waren heute auch schon da. NAC Breda, Kennern der Szene und Liebhabern der Schwarzen Perle aus Afrika Matthew Amoah ein Begriff, sowie FK Pelister übernahmen den Staffelstab. Das Spiel war recht ansehnlich, deutlich besser als das Spiel gegen BMG. Es soll jedoch auch verloren worden sein. Verloren haben auch die Hunde neben dem Trainingsplatz. Die wurden augenscheinlich heute alle verbrannt.

Das Vormittagstraining hingegen war geprägt von wirklich äußerst harten Einheiten. Viel rumstehen, Ball hochhalten mit Ohrenschnippern, Lesen, Freistöße üben und auf Mülltonnen schießen. Respekt. Man kann sich kaum noch mehr verausgaben. Teddy brüllte irgendwann nochmal ein „Plette! Wasser!“ über den Platz. Aber da muss er sich vertan haben. Für Wasser gibt es kompetentere Ansprechpartner. Interessanter war zum Ende der Einheit das Missgeschick, einen Ballversehentlich in eine Palme geschossen zu haben. Dieder klemmte dort oben nun fest und eine Handvoll Spieler versuchte diesen wieder zu bekommen. Herausschießen oder Herauswerfen stellten sich als semi-produktiv heraus, da der Ball entweder auch oben blieb oder den ersten nach unten beförderte selbst aber dann oben blieb. Am Ende kam eine lange Leiter zum Einsatz, die das Elend beendete.

Für die geifernden Penner von der Presse natürlich ein gefundenes Fressen, sodass diese das Elend unter Dauerfeuer nahmen. Lächerlich. Zur Strafe viel dann der allerletzte Ball natürlich auch aus 6 Metern Höhe direkt auf einen Kopf der Mongos (Was ist ein Flamingo mit nur einem Bein?). Zwischen den Trainingseinheiten gab es einen Abstecher beim Restaurant El Capitan, eine kleine Runde in der Spielothek und einen Besuch im Hotel. Gerd hatte seine Schlafanzugbuxe vergessen.

Mit Halbzeitpfiff machten wir uns dann auf zum Flughafen nach Malaka. Nochmal die 3-l-Flasche Smirnoff mit der Reisetasche eingecheckt, bei BK noch schnell nen Happen gegessen – und dann erfahren: In Weeze geht nichts! Im Vorfeld wurden die Horrormeldungen aus der Heimat eigentlich immer als Märchen abgetan, weil der Betrieb relativ reibungslos verlief, am Schalter in Malaga hieß es dann aber: Wir wissen nichts, der Flieger muss erstmal aus Weeze rüberkommen bevor wir zurückfliegen können. Beim Einchecken hatte der Bierige dann komischerweise Übergepäck. War ja klar, dass die Schlafanzugbuxe Schuld war und ins Handgepäck wandern musste. Das dauerte dann noch einmal 4 Stunden, sodass wir dann recht unspektakulär um halb drei circa in Weeze landeten. Dort die Autos ausgegraben und los. Im Endeffekt war das der einzige Flug der überhaupt durchgekommen ist. Nochmal Glück gehabt. Man munkelt, dass gewisse Reisende in Sevilla auf Dienstag umgebucht wurden. Ryanair ist einfach ein Traum. Wobei man ihnen zu Gute halten muss, dass auch wir einen 5-€-Verzehrgutschein bekommen haben. Witzig war noch, dass Ausweis eines Mitreisenden durch die Verspätung abgelaufen ist und seine Gültigkeit verloren hatte. Sinnig hingegen, dass unsere Chefstewardess, wie auch die Fotze, die uns das alles eingebrockt hat, auch Daisy hieß. Zum Schluss, geht der letzte zu vergebene Preis an den Bitte-Melde-Dich-Award-Träger: 17,5 Stunden Schlaf.

Wir habe jetzt 6 Uhr, Gute Nacht!

Jan

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