Trainingslagertagebich, Tag 7

Veröffentlicht wird dieser Bericht erst leicht verspätet und leicht betrunken! Der Tag begann gewissermaßen mit dem Nachmittagstraining. Und dieser wiederum mit dem Weltzitat von Kloppo. Anwendbar für Fußball, Discobekanntschaften und Verkehrssituationen: Wenn der Ball scheiße ist, geh richtig drauf! Und Stikkum hat sogar eine direkte Vorlage für Tele Santana beim Flankentraining gegeben. Danach gab es noch eine Trainingseinheit aus der Jugend. Ball hochhalten in der Runde, wer verliert kriegt einen Ohrenschnapper! Nach Aussage von Trainingskibitzen ist das ziemlich homo!

Nach dem Training stand endlich das einzige höherklassige Match auf der Agenda. Malaga gegen Getafe, Copa del Rey, Achtelfinale Hinspiel. Allerdings war das Stadion ungefähr garnicht ausgeschildert und wir erreichten das Stadion nur nach mehrmaligem Nachfragen. Trotzdem hatten wir dann auf dem offiziellen Parkplatz einen offiziellen Parkwächter, der just einen Euro Parkgebühr verlangte. Auf den Deal, 1 Euro für 1 Bier, willigte er nicht ein, sodass wir ihm dann einen Euro für einen, wie er meinte, Milchkaffee gaben. Danach ab zur Kasse, vier Karten erstanden, quasi schon eingepackt, dann ging das wilde Gestikulieren in der Kabine los. Ob wir nicht noch bessere Plätze haben wollen. Ja gut, bis wir das endlich mal gerallt hatten, dass es sich um Unterrangsitze handelte willigten wir ein. Im Endeffekt waren das Plätze in Reihe 1 – direkt hinter der Bank von Malaga. Unangenehm!

Im Stadion selbst hätte man meinen können, man befände sich bei Preußen Malaga: Zwei große Fanblöcke quasi gegenüber von einander, die auch gegeneinander singen im sonst eher leeren Stadion. Frente Bokeron gegen Malakas Hinchas! Aber was diese Fanblöcke zum Besten gaben erinnerte uns an unsere Heimat. Man sang auf die Melodie von Go West, besang die Schatten bei Mondlicht und freute sich bereits auf den Europapokal. Die Balljungen hatten keine Bälle und die Normalos kippten sich die Erdnussflips auf die über den Schoß gestülpten Picknickdecken. Die Mütter der Fans von Getafe frönen hingegen wohl eher dem Kraftsport und treten des Nachts bei Strongwomenwettbewerben im Sportfernsehen auf. Zumindest wurde dies besungen. Zwei Reihen hinter uns waren übrigens die Hopperschweine Uwe Kamps und Jörg Stiehldufotze zu Gast.

Das Spiel war ganz ansehnlich. Malaka gewann verdient mit 2:1 wobei der Anschlusstreffer von Getafe recht dumm für Malaga gefallen ist. Heber übern Torwart drüber. Muss nicht passieren. Unsere Plätze in der erste Reihe boten uns auch noch die Leiden der Spieler, die verletzt vom Platz getragen werden mussten. Das war noch näher dran als bei den Amateuren. Nimmt man gerne mal mit.

Nach dem Spiel gab es das reinste Verkehrschaos. Direkt am Parkplatz offenbarte sich wieder mal der Spanier an sich. Eine Straße mit zwei Fahrstreifen, je eine in eine Richtung, wurde flux in eine Straße mit 5 Fahrstreifen umgewandelt, wobei auch noch zusätzlich der Bürgersteig komplett befahren wurde. Alles in eine Richtung versteht sich. Infolge dessen verfuhren wir uns auch noch und bogen in einem Kreisverkehr zu früh ab. Just waren wir in einem Gewerbegebiet und wunderten uns über die vielen Lagerfeuer am Wegesrand. Gut, wir sahen dann kurz drauf, dass es sich hierbei um die überaus geilen Nutten handelte – die als Tribut zu ihren megakurzen Strapsen einfach ein paar Europaletten entzündeten. Angekommen in Marbella gingen ob der sehr späten Ankunftszeit auch recht schnell die Lichter aus. Trotzdem gingen eben diese auch sehr früh wieder an – und zwar in Form des Bierigen, der um 6 Uhr morgens noch von den Erlebnissen des Abends berichten wollte.

Am Freitagmorgen wieder Training – Ehrensache! Das hat allerdings nur semi-optimal funktioniert. Etwa die Hälfte war am Platz, wo dann leider wieder nur gelaufen wurde. Aber Training ist immer noch Ehrensache! Neben der Norbert-Dickel-Gedächtnis-VIP-Tribüne für die Oberasis freuten wir uns auf das Match des Tages. Diese Edelfans sind echt die unterste Schubalde. Ekelhaft wie diese gutbegüterten Spasemacken selbst um den billigsten Kaffee feilschen und dann, im Falle der Niederlage noch den Kürzeren ziehen. Auf solches Volk kann man echt verzichten! Daher mal was anderes im sehen. Der geübte Hopper wird Gibraltar im Kopf haben.

Nach dem Training ging es direkt eben in dieses Gibraltar! DIE Chance am letzten Tag noch für Kultur. Also auf die Autobahn und ab dafür! An der Grenze dann (leider ungewollt) durch ein ziemlich geiles Fahrmanöver eine mindestens halbstündige Warteschlange umgangen und uns an Warteplatz 3 wieder eingereiht. Rübergemacht und englische Kultur mit Sommerfeeling genossen. In Gibraltar direkt war dann erst einmal das Cable-Car wegen des Windes außer Betrieb sodass wir mit dem Bus vorlieb nehmen mussten. Trotzdem sahen wir somit Sehenswürdigkeiten, die dem sonstigen Volk verborgen geblieben worden wären. Die Tropfsteinhöhlen sind zwar für den populärwissenschaftlichen Touristen interessant, der gewiefte Geomorphologe bekommt jedoch Tränen in den Augen, wie mit diesen Höhlen verfahren wird. Alles voller Algen und sogar Farne. Aus speläologischer Sicht muss man hier eindeutig ein grottenschlecht erteilten! Die andere naturwissenschaftliche Challenge hat jedoch Spuren hinterlassen. Das biergerdische Husten ist schon leicht tuberkolös!

In Gibraltar absolvierten wir dann das komplette Kuttenprogramm: Affenbilder, Fish-and-Chips-Essen (wobei ich Stilecht eine Chicken and Mushroom Pie mit ordentlich Gravy gegessen habe) und Sightseeing-Tour auf dem Berg. Anschließend noch nen paar 20 Cider im Pub getrunken und dann zum Megaground. Haben sogar noch den Vorher- und Nachhertest der Rollbahn / Bundesstraße gemacht. Im Sports District knallte es dann bei Leo Santos & Friends vs. St. Josephs FC: 0:3! Aber bei diesem unterklassigen Spiel wurden wieder mal alle Klischees offensichtlich. Der Torwart macht in der Verletzungspause den Lehmann und zieht sich dann zur zweiten Halbzeit nen Mantel an. Im Endeffelt dürfte es aber das letzte Stadion Englands gewesen sein, wo man noch saufen UND stehen darf! Das Cider von der Tanke gegenüber wusste zu gefallen. Zuschauerzahl betrug übrigens 16, wobei 13 Borussen zugegen waren und die Hopperschweine bereits zur Halbzeit sich verpisst hatten.

Die letzte phonetische Hürde im Spanische, die sich heute aufgetan hat wird in den nächsten Tagen gelöst! Versprochen! Schöne Grüße an die Groupies vom Biergerdie aka. dem Wodka-con-limònigen!

Aber jetzt gehen wir mal richtig ins Bier! Finaler Rettungsschuss!

Ein Gedanke zu “Trainingslagertagebich, Tag 7

  1. Jan von Liv schreibt:

    Schlussendlich muss noch das phonetische Mysterium gelöst werden. Im Spanischen gibt es keinen Unterschied in der Aussprache von B und V (Scheiß Ungläubige!). Es handelt es sich um einen stimmhaften bilabialen Frikativ! Stellung im Wort spielt keine Rolle.

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