Seit wir zwei uns gefunden

Nun ist also grauenhafte Gewissheit, die Saison 2008/2009 ist endgültig Geschichte und der magische Ballspielverein wird wohl einige nicht enden wollende Wochen im Urlaub verweilen. Damit sich aber der sogenannte Fan in Anführungszeichen nicht allzu sehr langweilt, wollen wir heute nocheinmal den letzten Spieltag der Regionalliga West Revue passieren lassen.

Die Spielplanersteller bei der Fußballmafia DFB hatten dieses Jahr augenscheinlich außergewöhnlich gute Laune und so wollten sie den Fans zum Abschluß des Spieljahres noch ein Topspiel schenken. Eigentlich hätte die Paarung zwischen den Amateueren unserer Borussia und dem Sportclub von der Hafenstrasse wohl über Aufstieg und Klassenverbleib entscheiden sollen, wären nicht die Essener weit hinter den hochgesteckten Erwartungen zurückgeblieben. So konnten unsere Kleinen bereits in der Vorwoche den Aufsteig perfekt machen und der gemeine Zuschauer endlich mal ein Spiel verfolgen, bei dem es tatsächlich um die viel beschworene goldene Ananas ging.

Entsprechend gut gelaunt machten sich auch die dreiviertel der mächtigen Bichvierlinge auf den Weg, nur Ewald sollte von seinem Magen dazu gezwungen werden, bei Fencheltee und Zwieback auf in der Nähe des Thrones zu verharren. Aufgrund unterschiedlicher Anreisemodalitäten wählten die verbliebenen Brüder den obligatorischen Treffpunkt im Kreuzviertel, wo zumindest einige kleine Alsterwasser den Besitzer wechselten. Obwohl es heute weder gegen die Bayern noch die gegen die Blauen oder die kreuzsympathischen, kein bisschen etablierten, unangepassten Jungs vom FC Sankt Pauli ging, entschieden sich die Amateurkunden mit den Doppelnamen auch heute tatsächlich das Spiel im Stadion zu verfolgen. Standesgemäß natürlich auf der Haupttribüne.Ich hingegen entschied mich für einen Platz bei den Jungs in der Kurve, wo ich auch entspannt das nicht ganz so kurzweilige Spiel in netter Gesellschaft verfolgen konnte. Leider ist das Westfalenstadion doch zu überdimensioniert für Regionalligapartien, so dass selbst die lautstarken Ultras von die Amateuere keine richtige Atmosphäre erzeugen konnten. Hoffentlich sehen die Verantwortlichen ein, dass die Stimmung in der Roten Erde deutlich besser ist und versuchen dementsprechend auch in der dritten Liga dort zu spielen. Aus Essen waren circa 200 Unentwegte (ohne Bichs) angereist. Diese beschränkten sich allerdings voll und ganz darauf anwesend zu sein und traten weder akkustisch noch optisch nennenswert in Erscheinung.

Als der Schiedsrichter dann ein Einsehen hatte und das 0:0 der schlechteren Sorte abpfiff, wurde die Mannschaft noch gebührend gefeiert. Es ist immer eine wahre Freude zu sehen, wie authentisch die Jungs sich freuen. Megageil auch das von den Spielern inszenierte gemeinsame Klatschen mit der Tribüne. Schwer zu beschreiben, aber für alle Anwesenden sichlich ein absolutes Highlight. Endlich wieder Fußball mit Herz und so gar kein Vergleich zu den abgestumpften Profifußballern, bei denen sogar die Jubelgesten einstudiert wirken.  Hoffen wir also, dass diese Mannschaft uns auch in der neuen Saison mit ähnlichem Elan auftritt, auch wenn es in der dritten sicherlich von Anfang an nur ein Ziel geben kann: Klassenerhalt!

Nach dem Spiel waren dann die durchtrainierten Überbichs noch auf einem Junggesellenabschied geladen, wo wir total originell in einheitlichen T-Shirts Schnaps und Kondome verkaufend durch die Düsseldorfer Altstadt zogen. Der Junggeselle selber erfreute sich außerordentlicher Beliebtheit in seinem Osterhasenkrankenschwesternsamuraikostüm bevor wir den Abend im obligatorischen Stripclub ausklingen ließen. Über die totale Eskalation hüllen wir einfach den Mantel des Schweigens und wünschen unsern dänischen Lesern ein angeneheme Nacht.

2 Gedanken zu “Seit wir zwei uns gefunden

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