Wenns drauf ankommt ist die Mannschaft einfach zu doof! Und wie das Saisonfinale ist auch die heutige Lektion fürn Arsch.
Still und leise endet mit dieser Saison auch die sportliche Karriere Lars Rickens. Dem Ur-Dortmunder, dem ewigen Talent und wohl der Identifikationsfigur der Erfolgself Mitte der 90er Jahre. Doch auch neben dem Platz machte er von sich Reden, indem er mit Intelligenz und Eloquenz der versammelten Journaille in Nadelstreifen linguistische Leckerbissen in den Block diktierte. Eines dieser Bonmots behandelte die Flatulenz. Als kleine Reminiszenz an diese goldenen Zeiten möchte ich heute der Bitte nachkommen in dieser Sitzung über Darmwinde und die Gründe ihres Geruchs zu dozieren.
Der Flatus bezeichnet den Teil der bei der Verdauung entstehenden Darmgase, der nicht in den Blutkreislauf diffundiert und über die Lunge abgeatmet wird sondern den klassischen Weg nimmt. Er umfasst rund 0,5 bis 1,5 Liter täglich. Der Abgang des Flatus erfolgt nach kumulierter Gasansammlung am Ende des Mastdarms. Das Geräusch wird dabei durch die Vibration der Analöffnung verursacht, variiert jedoch nach Spannung des Schließmuskels, Geschwindigkeit, mit der das Gas ausgestoßen wird, sowie dem Volumen der ausgestoßenen Gasmenge.
Hauptbestandteile sind Stickstoff (N2), Wasserstoff (H2), Methan (CH4), Kohlenstoffdioxid (CO2) sowie Schwefelverbindungen. Da es sich hierbei teilweise um Treibhausgase handelt, ist der Bürger durch das Kyoto-Protokoll angehalten insbesondere die Kohlenwasserstoffe zu reglementieren. Methan als Vertreter der Alkane ist nämlich aus klimarelevanter Sicht 23-mal gefährlicher als Kohlenstoffdioxid. Dieser Umstand lässt sich ganz simpel durch eine exotherme Reaktion bei der das Methan mit Sauerstoff lediglich zu Kohlenstoffdioxid und Wasser (H2O) reagiert beheben.
Wasserstoff, Methan und Schwefelverbindungen werden bei der Verdauung unter anaeroben Bedingungen im Darm von den Bakterien Escherichia coli, Bacteroides vulgatus und Methanobrevibacter smithii gebildet. Die hierbei unter Luftabschluss entstehenden Faulgase wie Methan und Schwefelwasserstoff (H2S) tragen zum Teil auch zum Geruch, den man auch von faulen Eiern oder hypertrophen Wasserflächen kennt, bei. Das geruchslose Kohlenstoffdioxid entsteht im Magen wenn organische Nahrung mit der Magensäure (HCl) reagiert.
Hauptverursacher des Geruchs sind jedoch die Aromate Indol (C8H7N) und Skatol (C9H9N). Sie sind Abbauprodukte der essenziellen Aminosäure Tryptophan, die durch die Proteine in der Nahrung aufgenommen wird. Bei der Biosynthese von Skatol entstehen zusätzlich u.a. auch noch Ammoniak (NH3) und Wasserstoffperoxid (H2O2), die ebenfalls nicht geruchsneutral sind. Je höher der Fleischkonsum ist, desto höher ist also auch der Skatolanteil im Stuhl und desto mehr stinkt es. Die Geruchsschwelle für Skatol liegt beim Menschen bei einer Verdünnung von einem Milligramm auf 250.000 Kubikmeter, dem Volumen einer 200 × 50 m × 25 m großen Fabrikhalle.
Die individuelle Note nach Alkoholgenuss rührt daher, dass der Verdauungsapparat ziemlich durch einander kommt und vorrangig den Alkohol abbaut und den restlichen Mageninhalt rumfaulen lässt. Zusätzlich kommt es zu einer Überproduktion von Magensäure, die man in Form des Sodbrennens erfährt und zu einer Schädigung der Bauchspeicheldrüse was der Verdauung im Zwölffingerdarm nicht zuträglich ist.
Euer schlauster Mensch der Welt