Zwei mal zwei ist bekanntlich vier, kann aber auch tatsächlich nur eins sein und das zum dreizehnten Mal. Wer jetzt verwirrt ist, muss nicht seine mathematischen Grundschulkenntnisse auffrischen, es reicht, einen Blick auf die Ergebnisse des letzten Bundesligaspieltages zu werfen. Dort wird man festzustellen, dass der Ballspielverein aus Dortmund am vergangenen Wochenende trotz zweimaliger Zweitoreführung wieder nur Unentschieden gespielt hat. Und das auch noch zum dreizehnten Male in dieser Saison.
So treten wir sportlich also weiterhin auf der Stelle, zu gut für den Abstiegskampf und trotz des Messias noch nicht gut genug, um an den internationalen Fleischtöpfen zu schnuppern. Wer aber denkt, dass Dortmund nun in Lethargie verfällt, der wurde schnell eines besseren belehrt. So reisten neben dem berühmten Vieraugenjungen und Deutschlands wohl vollschlankstem Vierling noch mindestens 9998 weitere BVB Fans nach Hannover, um dort ein stimmgewaltiges Ausrufezeichen zu setzen. Noch nie habe ich in Hannover ein derart schwarzgelbes Stadion gesehen, der Mob dehnte sich bis weit Haupttribüne und Gegengerade aus.
Leider musste für die Bichs an diesem Wochenende die kostenneutrale Anreise mit dem Fanticket des Unternehmens Zukunft entfallen, da Kai-Uwes Freundin abends zur Einweihung ihres neuen Zauberschlosses in Altenessen geladen hatte. Dementsprechend begann der bichige Teil des Wochenendes ganz human am Samstag morgen um 10.00 (tatsächlich schon wieder samstags, so langsam wirds unheimlich), als Kai-Uwe seinen Herwig, dessen Proviant und den weltschnellsten Autofahrer in der Kulturhauptstadt einsammelte. Nach kurzem Stopp bei einer Slow Food Kette in Wattenscheid-Bochum komplettierten Aktions Andreas und dessen Kumpane Lars unsere illustre Autobesatzung und ohne besondere Vorkommnisse erreichten wir zügig die niedersächsische Landeshauptstadt. Dort verfuhren wir uns natürlich prompt auf der Suche nach dem Niedersachsenstadion. Auch Kortis mobiles Navigationssystem konnte uns nur peripher weiterhelfen, immerhin erfuhren wir, dass wir auf dem Planeten Erde verweilten und dort recht präzise irgendwo zwischen Afrika und Europa waren. Noch detaillierte Auskünfte kann man wahrscheinlich erst in wenigen Jahren erwarten, wenn die Technik etwas ausgereifter ist.
Glücklicherweise entdeckte Lars irgendwann doch ein Hinweisschild, so dass wir gegen 13.00 Uhr uns Ka-eff-zett fantechnisch astrein vor einem Kiosk in unmittelbarer Nähe des Gästeblocks parken konnten. Leider verwehrte der angrenzende Biergarten den Biene Majas den Eintritt, so dass wir nur kurz ein Bier am Assmann Bus zu uns nahmen und dann das Stadion (Achtung ultradeutsch:) enterten. Das Spiel verfolgten wir heute ausnahmsweise mal aus dem Sitzplatzbereich heraus, Kai-Uwes kaputter Fuß läßt grüßen, so dass wir sogar einen guten Blick auf das hübsche Intro der Jubos werfen konnten. Feine Aktion!
Das Spiel entpuppte sich als die oben beschriebene Achterbahnfahrt der Gefühle, und trotz allem hält die Enttäuschung über die zwei verlorenen Punkte noch bis heute an. Hoffentlich platzt am kommenden Samstag (unfaßbar!) endlich der Knoten im Jubiläumsjahr.
Vor der Rückfahrt gewann Korti Kortjohnson den Fahrtüchtigkeitspreis und wurde mit nur einer Gegenstimme (von ihm selber, er ist halt Demokrat) zum Fahrer bestimmt. Dementsprechend feuchtfröhlich gestalte sich die Heimreise, konnten wir uns doch beim bekannten Kiosk mit leckerem Lindener Original Proviant versorgen. Beim Tankstopp auf der Autobahn wurden wir selbstverständlich noch vom KgaA Chef angekuttet, glücklicherweise konnten wir uns alle im Auto verstecken, so dass wir immerhin nicht schon wieder diese Telefongeschichte hören mussten. Schnell noch Watzkes Sohn unseren Fußballsachverstand um die Ohren gehauen und um einen neuen Stürmer, der vielleicht nicht Valdez oder Zidan heißt, gebeten und weiter gings gen Kohlenpott, den wir auch um 20.30 pünktlich zur Feier erreichten.
Glücklicherweise erklärte sich das kleine Berträmchen bereit den Abendfahrdienst zu übernehmen, so dass sich immerhin noch die drei Nichtskifahrendenbichs gepflegt diversen legalen Drogen widmen konnten. Immerhin hier wurde auch mal wieder ein klarer Punktsieg gegen den Alkohol davongetragen, Unentschieden kotzen eben nur noch an!