Fußball statt Europameisterschaft

Schade, dass die Europameisterschaft schon zu Ende ist. Schade. Was hat man sich nicht amüsiert in dieser wunderschönen, kuscheligen Karnevalsatmosphäre. Schwarzrotgoldene Fahnen für die schwarzrotgeile deutsche Partygemeinde. Wen interessiert da schon noch der Sport an sich? Hauptsache wir können feiern, schunkeln, saufen, grabschen und immer irgendwie in die nächste Runde kommen. So ist schließlich Fußball – ein Meer der Hochgefühle.

Niederlagen, Schmerz, Trauer und Enttäuschung gibt es nicht, negative Emotionen passen nicht in das perfekte, bis ins kleinste Detail durchorganisierte Konzept – ein verlorenes Finale wird genauso wie ein dritter Platz als gelungenes Großevent vor hirnlosen Massen auf der so genannten „Fan“meile (nie hat diese Formulierung besser gepasst) initiiert.

Wen kümmert es da noch, dass die 300.000 anwesenden Wikingerhelmträger gerade mal fünf aktuelle Spieler kennen, der Namen doch alle auf „i“ enden und Enke höchstwahrscheinlich für eine falsch geschriebene Standardsituation halten…?

Bich jedenfalls nicht, schließlich nimmt das gewohnte Kribbeln langsam wieder meinen Körper in seinen Bann.  Schon bald wird der allmächtige Ballspielverein wieder auf der Bühne Bundesliga (bzw. der kleineren Provinzschwester Regionalliga) erscheinen und die ereignislosen Wochenenden der Sommerpause werden endlich der Vergangenheit angehören. Endlich kann man wieder mit vernünftigen Menschen zusammen Fußball schauen, mit seinen Freunden, die den Sport noch wertschätzen und deren Liebe zum Verein stärker ist, als die Sehnsucht nach Events, nach Unterhaltung. Endlich wieder normale Leute!

Vorwärts BVB

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